Stirn / © dpamicrophones.de
Der Klang der Stimme variiert stark je nach Positionierung des Hörers oder des Mikrofons, mit dem die Stimme aufgezeichnet wird. In diesem kleinen Fachbeitrag beleuchten wir die Vorteile und Auswirkungen verschiedener Mikrofonplatzierungen.
In diesem Experiment platzieren wir ein Mikrofon in einem Meter Abstand von der sprechenden Testperson. Der Klang der Stimme in dieser Position wird als normaler Stimmklang wahrgenommen. Dies ist unser Referenzsignal. Wir positionieren dann mehrere identische Miniaturdruckempfänger (Kugelcharakteristik) um die sprechende Person herum und analysieren den Unterschied zwischen dem einen Meter entfernten Referenzmikrofon und den Mikrofonen auf der Stirn, über dem Ohr, auf der Brust, usw. Das Experiment wird in einer schalltoten Kammer durchgeführt, ohne Hall oder umgebenden Reflexionen, um den Fokus auf die Platzierungsunterschiede legen zu können.
Die klanglichen Unterschiede zwischen dem Referenzmikrofon (einen Meter entfernt) und dem jeweiligen Mikrofon am Körper ist in den nachfolgenden Grafiken dargestellt.
Stirn
Die Platzierung an der Stirn ähnelt der Referenz, was bedeutet, dass der Klangcharakter der Stimme fast identisch mit der Stimme ist, die wir normalerweise von dieser Person wahrnehmen. Ein kleiner Peak um 800 Hz und einer kleinen Senke knapp oberhalb von 1500 Hz, aber insgesamt ein ähnlicher Frequenzgang. Die Konsonanten bleiben erhalten.
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Ohr
Die Platzierung über dem Ohr, die offensichtlich hinter dem Mund liegt, reduziert die höheren Frequenzen der sprechenden Person. Wir sehen immer noch einen Peak bei etwa 800 Hz, aber der Bereich von 1 kHz und höher weist Verluste auf, was bedeutet, dass die meisten wichtigen Konsonanten Einbußen haben.
Headset
Ein Headset-Mikrofon sitzt am Mundwinkel und ist für die Sprachverständlichkeit besser als die Ohr-Position. Der Bereich von 1 – 2 kHz bleibt etwas stärker erhalten. Die Konsonanten in diesem Frequenzbereich klingen natürlicher und daher ist die Verständlichkeit deutlich besser. Diese Platzierung befindet sich ein wenig hinter der Schallquelle und büßt somit einige der extrem hohen Frequenzen ein. Diese Position ist jedoch nicht so gut wie die Stirn-Platzierung.
Brust und Hals
Diese Position, einschließlich einer Krawattenhalterung, ist die schlechteste und eine Herausforderung für die Sprachverständlichkeit. Da sich das Mikrofon unter und hinter der Schallquelle befindet, sind alle höheren Frequenzen kaum noch präsent. Die schlechteste Position befindet sich unterhalb des Kinns am Hals, da diese am weitesten hinter dem Mund liegt. Die größte Herausforderung für die beiden Positionen besteht darin, dass der Bereich von 2 bis 4 kHz praktisch aus dem Klangspektrum verschwunden ist, was in einer schlechten Sprachverständlichkeit resultiert.
Wenn das Mikrofon unter oder hinter dem Mund platziert wird, muss diese Platzierung also mit einem EQ entzerrt werden. Andernfalls wird die Sprachverständlichkeit beeinträchtigt. Da jedoch auch alle anderen Signale, die vom Mikrofon aufgenommen werden, durch den EQ bearbeitet werden, ist die beste Lösung für eine natürlich klingende Stimme die Verwendung eines natürlich klingenden Mikrofons auf der Stirn. Dieser Ton würde dann auch nur ein Minimum an Nachbearbeitung erfordern.
Hier könnt ihr euch alle Grafiken als Poster herunterladen
Ein weiterer Beitrag unserer
DPA – Autoren vom 01.07.2021
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