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Donnerstag, November 21, 2024
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StartMarketingSuperwichtig für Bewerbungen und EPK - Bandinfo & Pressetexte!
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Superwichtig für Bewerbungen und EPK – Bandinfo & Pressetexte!

Mit Beharrlichkeit und Raffinesse zum Erfolg / © Wolfgang für Pexels

Autor:
Nikolai Schöbel, Herausgeber des Musik Marketing Magazins,
Songwriter & Marketer mit Spezialisierung auf Musik Marketing.

Ihr bewerbt euch oder habt bereits die Zusage für einen Gig bekommen und der Veranstalter möchte jetzt Werbung machen – Dazu braucht er hochauflösende Fotos und eine Bandbiografie muss her! Wie Ihr das optimal realisiert, erfahrt ihr hier …

Häufiges Anfangsszenario

Ihr versucht, eure Band Bio aufzuschreiben, doch es fehlt die zündende Idee. Schließlich soll Euer Text die Aufmerksamkeit des Lesers erregen und im Gedächtnis haften bleiben. Die Bio soll den Leser vielleicht sogar fesseln …

Oft aber lesen sich die Bandbiografien eher wie ein billiger Abklatsch schlecht gemachter Bandbiografien. Zu viele Floskeln. Und ganz ehrlich: Die 700 Wörter, welche Ihr für die Band Biografie schreiben solltet, bekommt Ihr bei weitem nicht zusammen …

Denn: Ihr seid eine neu gegründete Band und über was bitte schön sollt Ihr einen 700-Wörter-Text verfassen? Spätestens jetzt ist Euch die Lust am Schreiben vergangen und die anfängliche Freude über die Anfrage nach eurer Künstler Biografie ist purer Verzweiflung gewichen.

Doch wenn Ihr es richtig angeht, dann könnt auch Ihr eine professionelle und fesselnde Band Bio schreiben. Was macht eine gute Bandbeschreibung überhaupt aus? Wie muss ich vorgehen, um einen fesselnden Text über die eigene Band zu schreiben?

Wie schreibe ich nun eine Bandbiografie, die auch als Pressetext verwendet werden kann und aus der Masse heraussticht? Zudem soll sie auch Lust auf mehr machen und die Aufmerksamkeit des Lesers sichern!

Grundlegendes, Ziele der Band Bio

Ihr habt nicht viel Zeit, den Leser, Veranstalter, Redakteur oder das Musiklabel zu überzeugen. Findet der Leser bzw. der Redakteur die Info nicht vom ersten Absatz an interessant, so landet die Bandbiografie bestenfalls als Papierflieger im Müll und Ihr hört nie wieder etwas von ihm.

Schließlich seid Ihr nur eine Band unter Hunderten, die wöchentlich um die Aufmerksamkeit von Veranstalten, Schreiberlingen aber auch A&R-Manager und Labels werben. Die Bandbiografie ist dabei so etwas wie die Visitenkarte der Band.

Sie vermittelt den ersten Eindruck, der darüber entscheidet, ob sich die total übersättigten Veranstalter, Musikredakteure oder Labelmitarbeiter die Mühe machen und die beigefügten Songs durchhören, oder eben nicht.

Als Band oder Musiker interessant wirken –
aber wie? © Andy C.

Eine gute Bandbiografie sichert Euch ganz am Anfang der Kontaktaufnahme das Wichtigste: Das Interesse des Lesers an Eurer Musik, bzw. an der Band!

Sie muss aus der Masse herausstechen auffallen und Lust auf mehr machen. Dabei reicht es nicht aus, häufig verwendete Floskeln zu vermeiden und Besonderheiten der Musik herauszustellen.

Professionalität einer Bandinfo beginnt schon bei einer ansprechenden Optik. Letztlich preist Ihr nicht nur eure Musik an, sondern Ihr vermarktet euch als Künstler, als – auch wenn es schrecklich klingt – Gesamtprodukt bzw. Marke.

Der Aufbau einer Bandbiografie

Die Aufmachung

Die Aufmachung der Band Bio sollte optisch professionell gestaltet sein. Eure Musik-Business-Partner müssen sehen, dass sie es mit einer professionellen, ernst zunehmenden Band zu tun haben. Dazu gehört, dass wichtige Elemente wie der Bandname, das Bandlogo und natürlich gute Fotos darin enthalten sind.

In die Kopf- oder Fußzeile packt Ihr unbedingt die vollständige Kontaktadresse Eures Musikmanagements oder derjenigen Person aus der Band, die sich darum kümmert.

Professionelles Auftreten ist auch beim
Bandinfo wichtig © Nikolai Schöbel

Die Bandinfo selbst sollte in mehrere mit Überschriften versehene Abschnitte gegliedert sein, welche mit positiven Pressezitaten oder interessanten Zeilen aus Songtexten aufgelockert werden. Das erleichtert Menschen mit wenig Zeit, schnell zu erfassen, ob eure Bandinfo lesenswert ist . Gleichzeitig erhält man einen ersten Überblick.

Verschiedene Varianten

Bei der Bandinfo gilt es zwar, eher kurz und knackig zu schreiben. Schreibt jedoch am Anfang ruhig eine etwas längere Variante, diese könnt Ihr dann später immer noch kürzen. Denn es ist so: interessierte Redakteure werden auch eine etwas längere Version benötigen. Veranstaltern reicht hingegen eine kurze Variante oft völlig aus. Auf euren Social Media Kanälen ist dagegen oft nur Platz für ein, zwei Sätze.

Ihr benötigt also drei Versionen: Das wichtigste in zwei bis drei Sätzen, die Kurzversion der Band Bio und eine lange Version. Eine A4 Seite solltet Ihr aber keinesfalls (!) überschreiten. Als das Maß der Dinge gilt eine dreiviertel Seite.

Bandinfo professionell schreiben

Macht keine Rechtschreibfehler, das wirkt unprofessionell – auch dann, wenn die Bandbio vielleicht gut geschrieben ist! Rechtschreibfehler passieren jedem. Meist dann, wenn man sehr lange an einem Text sitzt. Dann fallen Fehler oft einfach nicht mehr auf, da man das Geschriebene schon in und auswendig kennt.

Professionell schreiben kann man lernen!
© Nikolai Schöbel

Laßt eine zweite und dritte Person den Text nochmal Korrektur lesen. Alternativ könnt Ihr hierfür auch das Online-Tool des Duden verwenden: www.duden.de

Professionelle Bandbiografien sind immer in der dritten Person geschrieben und handeln in der Gegenwart. Eine Bandbiografie, die mit den Worten “Wir gründeten uns… ” beginnt, wirkt schon zu Beginn langweilig.

Die Struktur der Bandinfo

Achtet beim Schreiben der Bandbiografie darauf, einen roten Faden einzuhalten. Dieser sollte eng mit der Philosophie der Band verwoben sein. Der inhaltliche Aufbau der Band Bio könnte folgendermaßen aussehen (als Beispiel, es kann natürlich gerne angepasst werden):

Der fesselnde Einstieg

Wird der Einstieg “versaut” (weil die Floskel schon tausend mal von Bands verwendet wurde) ist die komplette Aktion für den Popo! Sorry, aber so ist es.

Bevor Ihr schnell irgendeinen Einstieg hingeklatscht, lohnt es sich also, wenn Ihr etwas Zeit investiert. Ein gelungener Einstieg kann in den unterschiedlichsten Facetten gestaltet werden.

Wichtig: Er muss im Kopf hängen bleiben, fesseln und zum WEITERLESEN motivieren. Los geht’s!

Auch bei der Band Bio: Der erste
Eindruck zählt © Nikolai Schöbel

Ein szenischer Einstieg

Bei Reportagen, aber auch bei Bandbiografien können szenische Einstiege genutzt werden. Das bedeutet, eine Szene wird geschildert, in der die Band (oder der Bandleader) dem Leser in einer typischen (aber für den Betrachter ungewöhnlichen, interessanten, spannenden) Situation begegnet. Verwendet bitte bei der Einstiegsszene keine 08/15-Begebenheit. Wenn Euch keine interessante Begebenheit einfällt, dann beschreibt das ganze aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Damit können die Leser dem Geschehen etwas wirklich interessantes abgewinnen.

Ein Bandinfo Beispiel von „Fargo“:

„Trommelwirbel wie kalte Regentropfen in dunklen Gassen. Der düstere Beat einer nächtlichen Autofahrt; blinkende Ampeln und diffuse Lichter ziehen vorbei. Und Fargos eindringliche Stimme kreist wie ein Helikopter über die anonyme Großstadt.“

Interessantes Detail

Gerne könnt Ihr Euch auch einfach ein interessantes Detail aus der Bandgeschichte herausgreifen. Hinter guten Songs stecken häufig gute Geschichten. Es gibt vielleicht zahlreiche Anekdoten, welche Ihr vor der Aufführung der Songs auf der Bühne erzählt. Macht euch Gedanken, welche Erlebnisse in engem Zusammenhang mit der Band stehen und was als Einstieg in die Bandbiografie funktionieren könnte.

Bandinfo Beispiel von “Namika”:

„Namika – eine junge Frau, so schön und wortgewandt wie ihr orientalischer Name prophezeit, der übersetzt „die Schreiberin“ bedeutet. Mit Wurzeln in der marokkanischen Küstenstadt Nador und ihrer Heimat Frankfurt am Main versteht sich die Künstlerin Namika als Kulturhybrid mit Zeitgeist, in deren Brust zwei Herzen im gleichen Beat schlagen.“

Zitat als Überschrift

Beliebt bei Bandbiografien sind Zitate. Interessante Zitate aus Songtexten oder Presserezensionen werden häufig als Einstieg verwendet. Habt Ihr keine guten Textzeilen? Dann solltet Ihr zwar erst einmal über die Sinnhaftigkeit eurer Band nachdenken.

Dennoch ist es kein Grund zur Verzweiflung. Ist letzteres der Fall, dann kann auch ein interessantes Fremdzitat herhalten. Beispiele können sein: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“ . oder „Die Musik spricht für sich allein, vorausgesetzt, wir geben Ihr eine Chance“ . Oder besser „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“  (Dieses Zitat bietet sich jedoch nur an, wenn Ihr gute Texte habt).

Bandinfo Beis

piel von “Milliarden”:

„Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Ausdrucksarten, so sagt man gemeinhin. Auch, wenn`s manchmal ganz schön weh tut. Mit dem Berliner Rock-Duo Milliarden meldet sich nun eine Newcomerformation zu Wort, die die deutschsprachige Musiklandschaft so richtig aufmischen wird. Garantiert.“

Spannende Wendung

Durch unerwartete Wendungen werden Handlungen in Filmen oder Romanen erst so richtig spannend. Warum sollte das nicht auch bei einer Bandbiografie klappen. Sie sind ein gutes Mittel, um Spannung zu erzeugen. Und genau das möchten wir ja beim Leser unserer Bio erreichen. Den Leser mit unvorhersehbaren Ereignissen verblüffen.

Das allein reicht aber für ein gelungenes Leseerlebnis nicht aus. Wenn es euch gelingt, alle Puzzleteile so auszulegen, dass sie dem Leser vorliegen, man sie dann aber auf eine Art und Weise zusammensetzt, mit der der Leser nie gerechnet hat, dann habt Ihr eine hervorragende Wendung hinbekommen. Das gelingt vor allem besonders gut mit emotionalen Adjektiven. Doch dazu später mehr.

Provokante These

Ein anderer, aber ebenso guter Anfang ist die Behauptung, die den Leser bewusst provoziert und zum Weiterlesen motiviert.

WICHTIG: Ein Text mit so einem Einstieg sollte im weiteren Verlauf den Erwartungen gerecht werden. Die Provokation sollte schließlich plausibel erklärt und dargestellt werden. Ein kleiner “Nachteil” ist es, dass durch diese markante These keine großen inhaltlichen Abschweifungen im weiteren Text mehr möglich sind. Der rote Faden der Bandbiografie sollte dann entlang dieser These verlaufen.

Die eigene Musik emotional beschreiben

Habt Ihr die Aufmerksamkeit des Lesers, dann solltet Ihr die Musik beschreiben – und beim Leser die Neugier auf eure Musik entfachen. Doch wie schafften es Musiker, dass sich potenzielle Fans oder Musik-Business-Partner Eure Musik interessieren? Ihr müsste die Musik auf interessante Art und Weise beschreiben!

Hier spielt die Musik © Nikolai Schöbel

Stilneuschöpfungen wie “post-agressiv-ska-punk-rock”  klingen zwar durchaus spannend, anfangen kann man damit aber nicht wirklich etwas. Dennoch solltet Ihr euch im Klaren darüber sein, welches Musikgenre Ihr bedient. Das erleichtert euch später bei der Musikpromotion die Recherche nach passenden Medienpartnern.

Verschafft euch also zuerst hier einen Überblick und pickt euch passende Genres heraus: wikipedia.org/Kategorie:Musikgenre

Musikalische Besonderheiten herausstellen

Damit der Redakteur oder Labelchef Eure Band einordnen kann, ist eine konkrete Beschreibung der Musik und deren Alleinstellungsmerkmal wichtig. Beantwortet die Frage nach den Inhalten, welche Ihr behandelt und die Hintergründe der Musik.

Auch dabei gilt es den Leser auf die Musik heiß zu machen. Ihr solltet auf subtile Art und Weise die Band anzupreisen – nicht arrogant, überheblich oder allzu hochgestochen. Musik muss man hören. Daher ist es immer schwer darüber zu schreiben. Es geht hier lediglich darum, grobe Orientierungspunkte zu bieten.

Musik beschreiben am Beispiel von “Milliarden”:

„Milliarden geht es um den Widerspruch. Um den Kontrast und die Zerrissenheit, die sich auch auf den vier Songs ihrer Debüt-EP „Kokain & Himbeereis“ in jeder Sekunde widerspiegelt. Kantige deutsche Lyrics prallen auf eingängige Harmonien und einen rebellischen Punk-Spirit – roh, bittersüß, ungeschönt, leidenschaftlich und vor allem tief berührend. Milliarden nehmen sich den Luxus der Unangepasstheit in einer allzu angepassten Zeit.“

„Wollen sich nicht zwischen Deutschrock, Liedermachertum und Pop entscheiden, sondern singen stattdessen von Freiheit. Vom Ausbruch aus dem Käfig und von den schrecklich schönen Momenten. Vom Fieber, von Wut, vom Exzess, vom Schmerz und vom Wandel. Und natürlich von Sehnsucht und von der Liebe. Und manchmal von Hass.“

Musik beschreiben am Beispiel von “Kingdom”:

„Der musikalische Stil Kingdoms setzt sich aus zwei fast gegensätzlichen Genres zusammen, in denen Miles Baulch und Cameron Milne jeweils zuhause sind. Bald entstanden aus den unterschiedlichen musikalischen Hintergründen die stimmungsvollen Soundlandschaften und fesselnden Melodien, die Kingdom ausmachen. Indem sie die Stärken beider kombinieren, entsteht ihr ganz eigener, eindringlich nachhallender Sound.“

Es ist wichtig zu wissen, wie Hörer die Musik wahrnehmen, ob es sie inspiriert und vielleicht sogar in ihren Handlungen beeinflusst – wenn ja „wie“. Zur Klärung dieser Fragen kann es nützlich sein Fans, Bekannte und Freunde um eine Einschätzung zu bitten.

Macht eine Umfrage auf Facebook, schickt eine Mail über euren Newsletterverteiler oder sprecht musikaffine Leute in Eurem Freundeskreis persönlich an. Euer Musikstil sollte die Menschen ansprechen, denen potenziell Musik wie Eure gefällt. Macht Euch intensiv Gedanken darüber, was die Musik bei den Hörenden bewirkt, was es sie fühlen und denken lässt.

Vergleiche können Orientierung bieten, sollten in der Musikbiografie aber mit Vorsicht eingesetzt werden. Schließlich geht es darum, die Eigenheiten/die Besonderheiten die die Musik von anderen Bands unterscheiden, herauszustellen. Daher sind Vergleiche immer schwierig. Besser ist es, wenn Ihr ohne Vergleiche auskommt.

Bandbio-Texte emotional schreiben

Die musikalischen Vorzüge sollten subtil und möglichst originell dargestellt werden. Achtet darauf, dass euer Musikstil nicht im Sumpf der Superlative untergeht. Das wirkt übertrieben und unglaubwürdig und klingt schnell nach Selbstüberschätzung. Beschreibt die Musik so, wie sie tatsächlich ist und nicht so, wie sie sein sollte.

Bandbiografie emotional schreiben –
so klappt’s © Nikolai Schöbel

In der Musik geht es um Emotionen. Darum emotional zu schreiben. Hierfür benötigt Ihr emotionale Adjektive. Mit diesen Worten gelingt es ein inneres Bild entstehen zu lassen, die Vorstellungskraft anzuregen und die Sichtweise des Lesers in eine bestimmte Richtung zu lenken. So schafft Ihr es, Gefühle in anderen Menschen zu erzeugen.

Doch es ist Vorsicht geboten! Übertreibt es nicht und setzt diese Worte mit Bedacht ein. Auch hier gilt wieder “Weniger ist mehr”. Adjektive, die häufig in der Musik verwendet werden, wie melancholisch, humorvoll, verschroben, imaginär, psychodelisch, funky, solltet Ihr vermeiden. Ihr wollt schließlich auffallen. Eine Liste mit weiteren spannenden Adjektiven findet Ihr hier: www.30tausend.de/180-adjektive-liste/

Ein Beispiel der Band “Milliarden”:

„Der düster-sphärische Sound des australischen Duos verzaubert durch seine einnehmende Dichte und sanfte Klangwellen. Kraftvoll sowie zerbrechlich entwickelt sich „The Road“ zur intensiven spannungsgeladenen Fusion aus Electronic und Pop.“

Bei der Beschreibung der Musik ist es ratsam, auf ausufernde und zu lange Abhandlungen zu verzichten. Hier ist es wichtig, das Wesentliche möglichst anschaulich auf den Punkt zu bringen. Der Zuhörer sollte sich schließlich selbst einen Eindruck verschaffen. Lasst eure Individualität zum Vorschein kommen.

Gebt der Biografie eine ganz eigene, persönliche Note, das macht Eure Bandinfo besonders. Schließlich wollt Ihr zeigen, dass es sich bei dieser Band und ihrer Musik um etwas Einzigartiges handelt. Es geht darum zu zeigen, was Eure Persönlichkeit als Künstler oder Gruppe auszeichnet.

Tipp: Zur Inspiration könnt Ihr Musikrezensionen bekannter Musikzeitschriften z.B. bei www.musikexpress.de/reviews/ Eurer Lieblingsbands lesen. Lasst Euch davon inspirieren.

Die musikalische Laufbahn (wenn vorhanden)

Dieser Absatz sollte dem Leser einen Eindruck vermitteln, dass Ihr ambitioniert seid, dass Ihr es ernst meint und dass Ihr bereits mehr oder weniger erfolgreich unterwegs seid. Dieser Teil der Band Bio ist der eigentliche, Band-biografische Teil.

Jeder Musiker hat seine eigene Geschichte
© Nikolai Schöbel

Es geht darum euren musikalischen Werdegang in eine kleine Geschichte über ein Schlüsselerlebnis der Band zu verpacken. Hier ist es sehr wichtig authentisch aber nicht überheblich zu sein, auch wenn es die künstlerische Freiheit erlaubt, die Fakten ein wenig zu tunen.

Vor allem, wenn Ihr die Bio für das Booking schreibt – doch nicht nur dann – ist es wichtig zu erwähnen, dass Konzerte ein essenzieller Bestandteil eurer Band sind. Denn schließlich wollt Ihr ja möglichst viel Konzerte spielen. Schreibt daher auf keinen Fall, dass Ihr auf der SUCHE nach Konzerten seid. Das wirkt so, als hättet Ihr keine Auftritte und als wolle Euch niemand hören. Das kommt denkbar schlecht an.

Auszeichnungen/Erfolge formulieren

Ist Eure Band erfolgreich? Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Es hängt natürlich von Eurer eigenen Erwartungshaltung an die Band ab. Diese kann sich durchaus von der des Veranstalters oder Musiklabels unterscheiden. Man kann es an dieser Stelle nicht oft genug schreiben: Die Erfolge sollte möglichst subtil oder originell formuliert werden. Allzu große Übertreibungen wirken schnell unglaubwürdig. Verzichtet daher auf Superlative wie “am besten”, “am größten”, etc.

Beispiel Bandbiografie von Tim Bendzko:

„Im Jahr 2011 Jahr wird Tim Bendzko für sein Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“ allein in Deutschland 5-fach Gold für mehr als 500.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Die Single-Auskopplung „Nur noch kurz die Welt retten“ hält sich 47 Wochen in den Charts; das Debütalbum ist dort ganze 82 Wochen vertreten.“

„Im Mai 2013 veröffentlicht Tim Bendzko sein zweites Album „Am seidenen Faden”; im Dezember erscheint in Erweiterung das Doppelalbum „Am seidenen Faden – Unter die Haut“. Mit einem Einstieg auf Platz 1 der deutschen Charts, der 3-fach-Goldauszeichnung des Albums und dem Gewinn des ECHO als bester “Künstler Rock/Pop National” setzt sich die Erfolgsgeschichte von Tim Bendzko nahtlos fort.“

„Er erhält zahlreiche Auszeichnungen u.a. den MTV Europe Music Award als „Bester deutscher Act“, die 1Live Krone als „Bester Künstler“ und für die “Beste Single”, den BAMBI in der Kategorie “Newcomer” sowie den ECHO in der Kategorie Newcomer National und die Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Musik National“.“

Beispiel einer Bandbio von „Milliarden“:

„Sie wollen mit ihrer Musik etwas (er)schaffen, etwas teilen, etwas verändern. Etwas Großes. Etwas ganz Besonderes. Milliarden, das sind im Grunde nur zwei Menschen und bestehen aus Frontmann Ben Hartmann sowie Johannes Aue. Milliarden – mehr als ein Name. Ein Begriff, der starke Assoziationen weckt. Ein Schlagwort, das in riesigen Lettern über diesen turbulenten Zeiten zu schweben scheint.“

„Irgendwo zwischen Börsencrash und Megagehältern, zwischen Insolvenz und neuen Chancen, zwischen Kommerz, Kultur und Kunst. Eine irgendwie absurde Zahl, deren Bedeutung ambivalent und kaum fassbar ist. Ebenso, wie auch der Sound der Berliner.“

Was ist ein Erfolg?

Für Euch mag es ein Erfolg sein, dass die neue EP endlich fertiggestellt wurde. Für ein Musiklabel ist es neben der Live-Erfahrung eine Grundvoraussetzung, dass Ihr bereits Songs im Netz habt.

Die Labels, doch auch Euch, interessiert dann natürlich noch die Verkaufszahlen, steigende monatliche Suchanfragen bei Google, der Fan-Interaktion auf Social Media-Beiträgen, Views auf YouTube, steigende Zugriffszahlen auf der Website, etc.

Erfolgreich Musik machen –
was bedeutet das? © Nikolai Schöbel

Veranstalter wiederum wird es interessieren, wie viele Fans Ihr habt, wie häufig Ihr Konzerte spielt und ob Ihr das Publikum mitreißt. Die Frage nach den Fans lässt sich über die Anzahl eurer Social-Media-Gefolgschaft und – ganz wichtig – der Interaktion mit euren Beiträgen klären. Die nach der Anzahl der begeisterten Konzertbesucher, lässt sich mit einem Blick auf Livemitschnitte bei YouTube beantworten.

Solche Zahlen haben jedoch nichts in der Band-Info verloren, bis man eine besondere Marke an YouTube-Views oder Facebook-Fans im fünfstelligen Bereich geknackt hat. Als Newcomer kann man aber auch mit anderen Erfolgen punkten. Die wichtigsten möchte ich euch im Nachfolgenden aufführen.

Den Schluss einer Bandbiografie schreiben

Das Ende sollte einen markanten Schlusspunkt setzen. Häufig ist der Schluss das, was dem Leser im Gedächtnis bleibt. Daher solltet Ihr Euch für diesen letzten Teil der Bio etwas Besonderes aufheben. Beendet die Künstler-Biografie beispielsweise mit einem spannenden Projekt, was Ihr kürzlich durchgeführt habt. Ist das Projekt noch nicht abgeschlossen, dann kann es durchaus auch ein offenes Ende werden.

Das zeigt, dass Ihr am Anfang einer spannenden Reise steht.

Wenn Ihr die Bandbio/Bandinfo mit einem interessanten Zitat begonnen habt, dann könnt Ihr die Bio natürlich mit einem Schlusszitat abrunden. Hier sollte darauf geachtet werden, ein nicht allzu abgegriffenes Zitat zu nehmen. Grundlegend gilt das, was schon im Absatz “Einleitung” zum Thema “Zitat als Überschrift” beschrieben wurde.

Beispiel eines Schlusssatzes von “Milliarden”:

„Die Welt braucht neue Lieder, heißt es in dem Song „Vergiss mich nicht“. Milliarden haben sie: Außergewöhnliche Songs. Für außergewöhnliche Zeiten.“

Vor allem bei Infos, die im Zuge des Booking oder aber an Presse-Partner (Presse-Info) versandt werden, kann es hilfreich sein auf einen großen, anstehenden Gig hinzuweisen.

WICHTIG: Der Mehrwert besteht darin, dass Ihr bereits von einem bedeutenden Veranstalter für ein bekanntes Event gebucht worden seid. Der letzte Gig in der kleinen Bar – wenn es sich nicht gerade um einen Auftritt in der bekannten TV-Show “Ina’s Nacht”  handelt – ist damit natürlich nicht gemeint.

Zusammenfassend gilt auch hier “Weniger ist mehr”. Hört lieber mit einem zündenden Schluss auf, der im Gedächtnis bleibt, als euch in irgendwelchen Nebensächlichkeiten zu verzetteln.

Die Anhänge

Eure Bio solltet Ihr mit ein paar zusätzlichen multimedialen Infos anreichern. Je nachdem an welchen Akteur im Musikbusiness sich die Bandbiografie richtet, ist die eine oder andere Zusatz-Info wichtig.

HINWEIS: Ihr wohl kaum Erfolg bei einem Radiosender haben, wenn Ihr keine Songs in guter Qualität und einen Labelcode mitsendet.

Die wichtigsten Anhänge einer Bandbiografie
© Nikolai Schöbel

Ebenso wenig wird die Presse in einem großen Artikel über euch berichten, wenn Ihr kein hochauflösendes Bandfoto sowie die Vor- und Nachnamen der Bandmitglieder, und dem Instrument, das sie spielen, mitliefert.

Ein Musiklabel wird sich wohl eher veräppelt vorkommen, sollte die Band-Bewerbung ohne Eure besten drei bis fünf Songs abgegeben werden. In der nachfolgenden Tabelle seht Ihr die wichtigsten Zusatzinfos (sofern vorhanden) aufgegliedert.

Weiterführende Tipps

Bandbiografie Up-To-Date halten

Selbst bei bekannten Bands tauchen auf den Website immer wieder Biografien mit veralteten Infos auf. Haltet die Bandbiografie immer auf dem Laufenden.

Medienpartner Veranstalter, Musiklabels oder Künstleragenturen werden immer den neuesten Stand eurer musikalischen Laufbahn benötigen. Haltet diese Partner auf aktuellem Stand und informiert sie z.B. über einen eigenen Newsletterverteiler, wenn Ihr wieder einen Karriereschritt nach vorn gemacht habt.

Band Bio & Pressetexte immer griffbereit haben

Wenn Du Deine Reisekoffer für die anstehende Tour packst, dann solltest Du auch an Bandinfos für die Presse oder interessierte A&R’s eines Labels denken. Man weiß nie, wann man diese braucht. Habt also bei jedem Gig entsprechende Infos parat – es kann sich gewaltig für euch lohnen.

Bandinfo extern schreiben lassen

Bei der Band Bio handelt es sich um die Visitenkarte der Band, die potenziellen Partnern im Musikbusiness einen ersten Eindruck vermittelt. Diese Kontakte können entscheidend für eure weitere Musikkarriere sein. Daher ist es umso wichtiger, eine professionell ausgearbeitete Bandbiografie zu haben.

Solltet Ihr alleine keine gute Bandinfo hinbekommen, dann könnt Ihr euch an Profis wenden (ich meine nicht den Redakteur einer Regionalzeitung oder den Journalismus-Studenten). Musik-Promotion-Agenturen haben sich darauf spezialisiert. Das kostet zwar etwas Geld, die Investition ist es aber in diesem Fall sicherlich gut angelegt.

Einer guten Bandbiografie liegt eine Vision zu Grunde

Wenn Ihr einen Urlaub machen und an ein bestimmtes Reiseziel möchtet, so plant Ihr das Vorhaben wahrscheinlich mit Hilfe des World Wide Web. Ihr geht auf Google Maps und tippt die Route ein. Versucht Ihr jedoch ein Reiseziel zu erreichen, ohne vorher die Strecke angesehen zu haben, dann wird das wohl sehr viel länger dauern und erst über etliche Umwege geschehen.

Du sitzt im Bus: Doch wo soll’s hingehen?
© Nikolai Schöbel

Gleiches gilt für das Schreiben einer Bandbiografie, die Durchführung eines erfolgreichen Projekts – oder sogar für die gesamte Musiker-Karriere. Ohne Orientierungshilfe wird man wohl eher nicht ans Ziel gelangen. Wie bekommt man also eine Orientierungshilfe beim Schreiben der Bio?

So geht’s: Sucht nach jemandem (oder mehrere Bands und Musiker), die auf ihre Art und Weise erfolgreiche Musiker sind und das erreicht haben, was Ihr Euch ebenfalls wünscht. Das müssen jetzt nicht nur bekannte Persönlichkeiten sein. Es können Musiker aus Eurem Umfeld sein, die etwas verkörpern was Ihr darstellen wollt. Über solche Vorbilder solltet Ihr Euch Informationen einholen. Notiert Euch alles was Ihr findet.

Analysiert deren Werdegang und die Bandinfos die Ihr darüber findet. Der Pressebereich auf der Bandwebsite oder das Musiklabel (das Ihr dem Impressum oder Kontakt-Bereich entnehmen könnt) eignet sich ebenfalls als Quelle für Bandinfos. Schaut euch vor allem an, wie deren Presseinfos aufgebaut sind und überprüft: Wie ist die Einleitung geschrieben? Wie wird der musikalische Stil der Band dargestellt? Was ist über die musikalische Laufbahn zu lesen? Welche Auszeichnungen/Erfolge haben sie erhalten?

Schreibt in Stichpunkten auf, was Ihr bewundert und auf Eure Art und Weise gerne verkörpern und erreichen wollt. Ihr habt jetzt eine grobe Vorstellung davon, wohin die Reise gehen kann. Nun könnt Ihr Euch selbst ans Werk machen!

Auf der Website von Nikolai findest Du noch mehr Artikel zum Thema Marketing
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Viel Spass beim Lesen!

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Nikolai Schöbel
Nikolai Schöbel arbeitet als Musik- und Onlinemarketer. Er ist Werbekaufmann mit Spezialisierung auf Musik- und Onlinemarketing. 2012 gründete er das Musik-Marketing-Magazin musik-marketing.net. Mit seinem Magazin unterstützt, berät und informiert er Einzelkünstler und Bands über Entwicklungen, Ereignisse und interessante News der Musikbranche. Nikolai arbeitet als Journalist und als gelisteter Referent bei der IHK Niederbayern und Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zu den Themen Online Marketing, Social Media und Suchmaschinenmarketing. Er ist Online Marketing Manager seiner eigenen Marketing-Agentur. Hier berät er große und mittelständische Unternehmen, entwickelt Internetauftritte und hält Workshops im Auftrag der Communiacs GmbH & Co.KG. Nicolai betreibt ein Musiklabel mit Studio: pronicsmusic.de, ist Mitglied der Rockband “Kopfkino”, schreibt Songs und ist als Musikproduzent tätig.
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