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Donnerstag, November 21, 2024
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Schon mal an eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker gedacht?

Line Arrays in gewagter Konstruktion / © Adobe

Wir reden hier in unseren StageAID-Beiträgen sehr viel über Tontechnik, Licht- und Bühnentechnik sowie Videotechnik. Die Tipps einiger Fachbeiträge sind jedoch ohne eine gewisse Routine und auch Vorkenntnisse nicht so einfach reproduzierbar.

Da denkt sich der geneigte Leser sicherlich öfter – ach – Techniker müsste man jetzt sein. Einer von diesen Veranstaltungstechnikern, die alle Tricks auf Lager haben. Dann lern´ den Beruf doch. In diesem Artikel möchte ich Dir diesen spannenden und vielseitigen Beruf mal etwas näher bringen.

3 Arten, den Beruf zu erlernen

Im folgenden möchte ich den Beruf im dualen System aus Sicht eines Auszubildenden im Betrieb darstellen und beschreiben. Doch zusätzlich haben sich zwei weitere Methoden heraus kristallisiert, die die vielfältigen Skills des VA-Technikers erklärt. Da ist es dann nur eine Frage der Zeit bis Du auch erste Praxiserfolge verbuchen wirst:

  1. Klassisch: Die Ausbildung im dualen System bei einem VA-Unternehmen mit einer monatlich gezahlten Ausbildungsbeihilfe. Hierfür brauchst Du die Mittlere Reife doch besser ist ein noch höherwertiger Abschluss.
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  3. Diese sog. Kammer-Ausbildung  wird überall in Deutschland anerkannt. Ende dieser Ausbildung ist eine erfolgreiche Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer.
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  5. Wenn Du nachweisen kannst, das Du auch ohne Lehrausbildung alle Skills lernen konntest zB. durch jahrelange Routine in einem VA-Unternehmen, kannst Du auf Antrag ebenfalls zur Prüfung vor der IHK zugelassen werden. Dann bist Du vollwertige Fachkraft für Veranstaltungstechnik.
  1. Easy: Ausbildung auf einer der verschiedenen Fernschulen wie z.B. dem Hofa-Institut. Multimedial; über das Web hast Du jederzeit Zugriff auf die Kursinhalte. Ist jedoch mit Kosten verbunden. Du erhältst nach erfolgreicher Beendigung der Kurse ein Abschlusszertifikat. Lies dazu auch unseren Artikel „Das HOFA-College: Fernschule für Tontechnik & Musikproduktion”
  1. Autodidaktisch: Regelmäßiges Hören, Sehen und Ausprobieren von seriösen Videopodcasts wie z.B. Songwriter-online von Martin Wolfinger. Martin veröffentlicht seine Tutorials auf Youtube. Viele dieser professionellen Podcasts bieten auch Tutorials in Schriftform an, in denen Ihr Erlerntes nachschlagen könnt. Die Kosten hierfür könnt Ihr Euch dann ganz nach Bedarf einteilen. Ihr werdet dann eine Fachkraft ohne Zertifizierung.

Was genau macht der VA-Techniker?

Die Arbeit einer Fachkraft für Veranstaltungstechnik gliedert sich zur Zeit in diese 5 Einzelbereiche:

  1. Tontechnik. Sie wird auch Elektroakustik genannt. Die Tontechnik ist ein Oberbegriff für technische Geräte, die der Aufzeichnung, Bearbeitung, Umwandlung und Wiedergabe von allen akustischen Ereignissen (Schall) dienen.
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  3. Sie dient im allgemeinen der Aufnahme von Musik, Gesang und anderer Tonsignale. Deine Aufgabe ist es, eine optimale Beschallung, also die Verstärkung von Musik, Gesang oder Sprache bei Live-Veranstaltungen zu gewährleisten.
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  5. Du erfasst messtechnisch die Lautstärke bzw. Lautheit von Geräuschen bzw. Schallereignissen, vor allem von Lärm. Du erstellst Audiogramme für die Beurteilung des individuellen menschlichen Hörvermögens sowie der Hörgeräte-Anpassung oder des ►In-Ear-Monitorings.
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  7. Zu Deinen Aufgaben gehört außerdem, Dich mit der Erzeugung elektronischer Signale und Schwingungen bzw. Tönen auszukennen. Mit der Hilfe von Synthesizern, Samplern und MIDI in der elektronischen Musik.
  1. Lichttechnik. Jegliche Maßnahmen, die dazu dienen, die Lichtverhältnisse zubeeinflussen werden in der Lichttechnik zusammen gefasst. Dazu zählt neben einer optimalen Ausleuchtung bei Konzerten oder im Theater, auch die Signalisierung mit Hilfe von Licht in Gebäuden.

Lichttechnik im Lager / © Adobe

  • Die Lichttechnik ist in der Veranstaltungstechnik, insbesondere der Bühnentechnik, sowie in der Filmproduktion und der Fotografie bedeutsam.
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  • Es erscheinen oft in kurzen Abständen neue Entwicklungen besonders bei den Lichteffekten auf dem Markt. Hier ist es wichtig das Du auf dem laufenden bleibst.

  1. Videotechnik. Sie ist das elektronische Verfahren zur Aufnahme, Übertragung, Bearbeitung und Wiedergabe von bewegten Bildern sowie ggf. des Begleittons. Die dabei zum Einsatz kommenden Geräte sind Videokameras, Videorekorder und Monitore. Die rein digitale Verarbeitung optischer Signale mit entsprechender Software ist ebenfalls Teil der Videotechnik.

Professionelle Videokameras bereit zum Live-Mitschnitt / © Adobe

  • Die Sparte Video nimmt neben den klassischen Themenbereichen Licht und Audio in der VA-Branche zunehmend einen immer höheren Stellenwert ein. Bei größeren Events gehören Konzertmitschitte auf Video mittlerweile (fast) zum Alltag.

  1. Bühnentechnik. Sie bezeichnet die Ausstattung von Bühnen mit technischen Geräten und Vorrichtungen, auch als Bühnenmaschinerie bekannt. Du baust ganze Bühnen, gerade im Open-Air-Eventbereich, auf. Dabei achtest Du sehr genau auf die statische Sicherheit.

Bühnenaufbau mit fliegenden Line-Arrays / © Adobe

  • Doch als Bühnentechniker arbeitest Du auch während des Events unauffällig auf der Bühne, und hältst so den Künstlern den Rücken frei.

  1. Messe- Theaterbau. Der Messebau ist ein schnelllebiges Geschäft. In schneller Folge wechseln sich Trends im Design und der Beleuchtungstechnik ab. Mittels CAD-Software visualisierst Du die Bauten, die Du dann später montierst.
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  3. Beim Theaterbau hast Du es immer wieder mit szenischer Bühnenarchitektur zu tun, die in schneller Folge um- und aufgebaut werden muss. Die Ausleuchtung der Akteure ist entscheidend – Du arbeitest hier mit dem Manuskript, den Regieanweisungen in der Hand.

Der VA-Techniker, ganz allgemein beschrieben, kümmert sich um Aufbau und Abbau und die Durchführung von Veranstaltungen aller Art. Dabei ist die Planung und Organisation einer Veranstaltung ein wesentlicher Bestandteil des Berufsbildes.

Mit der Neuordnung des Berufsbildes 2002 wurde die elektrotechnische Qualifikation noch stärker verankert – (Elektro-)fachkraft für Veranstaltungstechnik.

Fachkraft für Veranstaltungstechnik

Seit der Änderung der Ausbildungsordnung 2016, zählt der Beruf Fachkraft für Veranstaltungstechnik  zu den sogenannten Monoberufen. D.h. es gibt keine Schwerpunktausbildung oder Spezialisierung schon während der Grundausbildung. Spezialisieren kannst Du und solltest Du Dich im Anschluss an diese Ausbildung.

Es empfiehlt sich daher dann auch direkt im Anschluss den Meister zu machen. Nach der Meisterprüfung kann ein Tonstudio aber auch ein Filmstudio geleitet werden. Oder Du spezialisiert Dich im öffentlichen Rundfunk oder Fernsehen. Oder Du machst Deinen eigenen Betrieb im Eventbereich oder im Messebau auf. Oder ein Studio.

Beim Abmischen im Studio / © Adobe

Die Aufgaben einer Fachkraft für Veranstaltungstechnik lassen sich dann zusammenfassend kurz so beschreiben:

  • Effizienter, professioneller Umgang mit Technik d.h. Du bedienst das Mischpult, das Lichtpult, steuerst die Lichteffekte und Scheinwerfer und baust sie auf und wieder ab. Mikrofone, Verstärker Lautsprecher werden verkabelt und weitere bühnentechnische Anlagen wie Podeste, vor allem Gerüste, Traversen und Messe- oder Szenenaufbauten werden von Dir montiert.
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  • Wirtschaftliches und kundenorientiertes Handeln. Die Auftraggeber bzw. Kunden erwarten von Dir sorgfältiges und zügiges Arbeiten. Dabei musst Du alle sicherheitsrelevanten Vorschriften kennen und beachten.
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  • Kostenbewusstes und kundenorientiertes Arbeiten bedeuten in diesem Zusammenhang nachfolgende neue Aufträge. Die Sicherung Deines eigenen Arbeitsplatzes bedeutet für Dich erfolgreich zu arbeiten. Denn gerade das Business des VA-Technikers ist von starker Konkurrenz geprägt.
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  • Kreatives und gestalterisches Können. Gerade in der Beleuchtungstechnik, in der Bedienung des Beschallungspultes usw. erfordert von Dir ein gutes Einfühlungsvermögen in das Konzept, die Art und Absicht der Veranstaltung.
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  • Gewährleisten der Sicherheit von Veranstaltungen. Es ist ein Beruf mit hohem Verantwortungsgrad für die Sicherheit von Veranstaltern und vor allem dem Publikum. Da gibt es zwei Sicherheitsbereiche die sich unterscheiden:
    1. Du sorgst für die technische sowie statische Sicherheit der Gerüste und Traversen im Bühnenbau in der Luft sowie am Boden.
    1. Du beachtest den Brandschutz, das Baurecht sowie den allgemeinen Gesundheitsschutz genannt Eventsafety.
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  • Arbeiten im Team an wechselnden Orten und zu unüblichen Zeiten. Bei größeren Veranstaltungen arbeitest Du oft mit firmenfremden Fachkräften aber auch Hilfskräften und auch oft mit weiteren verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Insbesondere bei den Darstellern, Musikern und anderen Künstlern ist empathisches Fingerspitzengefühl gefragt.
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  • Der Aufbau muss Hand in Hand gehen, denn alle stehen unter Druck. Daher ist Teamfähigkeit, sensibler und aufgabenorientierter Umgang mit allen Beteiligten von großer Bedeutung.
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  • Wechselnde Orte heißt bei einer Tournee zum Beispiel, andauernd auf Achse zu sein, ein Leben aus dem Koffer usw. Unübliche Zeiten heißt, dass Du der Erste und Letzte auf der Veranstaltung sein wirst. Die Arbeit Nachts, an Wochenenden und an Feiertagen muss daher selbstverständlich für Dich sein.

Die Prüfung

Die Abschlussprüfung wird nach einer 3-jährigen Ausbildung vor der IHK abgelegt. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.

In der praktischen Prüfung setzt Du ein fiktives veranstaltungstechnisches Projekt um:

  • Betrieblicher Auftrag mit praxisbegleitenden Unterlagen, Prüfungszeit: 35 Stunden
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  • Auftragsbezogenes Fachgespräch, Prüfungszeit: höchstens 30 Minuten

Die schriftliche Prüfung besteht aus 4 Teilen:

  • Planen der Veranstaltungstechnik (max. 90 Minuten) Gewichtung 15 %
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  • Planen der Veranstaltungsdurchführung (max. 90 Minuten) Gewichtung 15 %
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  • Sicherstellen der Energieversorgung für Veranstaltungstechnik (max. 60 Minuten) Gewichtung 10 %
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  • Wirtschafts- und Sozialkunde (max. 60 Minuten) Gewichtung 10 %

Weiterführende Informationen erhältst Du HIER.

Ich hoffe, ich konnte Dich in meinem Artikel für diesen zugegeben anstrengenden aber auch sehr spannenden Beruf begeistern. Wenn Du noch Fragen hast, schreib´ sie wie immer unten in die Kommentare …

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Andreas Cattarius
Andreas Cattarius hat an der Fachhochschule Kaiserslautern Innenarchitektur studiert. Im Jahr 1995 gründete er mit Freunden den Live-Club „Fillmore Kaiserslautern“ und in den darauffolgenden Jahren machte sich dieser Liveclub überregional einen Namen mit erfolgreichen Konzerten für die Alternativszene. Als DeeJay und Talentscout entwickelte er eine Nase für Musik-Trends der alternativen Szene und förderte die lokale Musik- und DeeJay-Szene. In dieser Zeit erwarb er erste Kenntnisse im Schreiben von Bandbeschreibungen der Künstler, die in seinem Club auftraten. Er lernte was erfolgreiches Eventmarketing bedeutet und machte sich einen Namen als überregionaler Veranstalter für innovative Bands. Als Redakteur für das Kaiserslauterer Stadtmagazin „Pavillon“, hier zuständig für die Rubrik „Szene“, entwickelte er seine journalistischen Fähigkeiten. 2002 ließ er sich zum „Internetapplikationsentwickler“ ausbilden und erlernte das „Handwerk“ des Webdesigns. Er entwickelte bereits 2003 im Team einen Online-Lieferservice für Pizzas in Worms. Seit 2018 gehört er fest zum „Kunstgriff-Event“ Team.
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