Im Aufnahmestudio – Videoscreenshot / © Martin Wolfinger
Wenn deine Produktionen auch nach stunden-oder tagelangem Abmischen immer noch nicht den Druck und Glanz professioneller Titel haben, werden meist zwei Dinge dafür verantwortlich gemacht: „Ich bin noch nicht gut genug beim Abmischen“ und/oder „Ich brauche bessere Plugins.“ Und obwohl es teilweise an diesen Punkten liegen kann, übersiehst Du vielleicht einen dritten, noch viel wichtigeren Grund. In meinem neuen Video und hier beschreibe ich Dir worauf Du achten musst.
Die Raumakustik und grundlegendes Equipment
Gerade in Homestudios wird oft in einem akustisch nicht optimierten Raum mit einem Mikrofon und einem Audio Interface der unteren Preisklasse gearbeitet. Und genau dabei entsteht ein entscheidendes Problem: Du produzierst qualitativ schlechte Rohspuren!
Du hast zu viel Raumhall in deinen Aufnahmen und eventuell hat dein „Billig Mikro“ unangenehme Frequenzanhebungen im Höhenbereich. Im Mixing Prozess musst du dann mühselig (mit vielen teuren Plugins) gegen diese Probleme „anmischen“.
Viel einfacher wäre es jedoch wenn du nicht in Glitz Plugins, sondern in ordentliche Aufnahme Technik investierst …
Ein Problem dass viele, auch fortgeschrittene Produzenten haben
Allerdings wird das Problem zu oft bei den eigenen Mixing Skills oder Plugins gesehen. Ein wichtiger Aspekt wird dabei viel zu oft übersehen: Die Signalkette vor der DAW (Digital Audio Workstation ) und dem Recording.
Worauf kommt es beim Recording an?
Die Qualität der heutigen Home-Recording-Mixe hat sich deutlich verbessert. Das haben wir den vielen YouTube-Tutorials und Kursen zu verdanken, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Doch viele Songs könnten sogar noch besser sein, wenn du bereits vor dem Mix einige Fehler vermeidest.
Die komplette Signalkette ist entscheidend!
Bei der Aufnahme ist die ganze Signalkette maßgeblich. Darunter versteht man die vielen einzelnen Komponenten, die zu einer Aufnahme gehören. Also: welches Mikrofon wird verwendet? Welches Interface, EQ, Preamp, etc. wird benutzt? In welchem Raum steht der Sänger, die Instrumentalistin? Wie wird bei der Aufnahme ausgepegelt? Hier kannst du viele Fehler machen!
Und natürlich der Song an sich: ist er abwechslungsreich arrangiert? Ist der Sänger professionell?
Und wie sieht nun eine gute Signalkette aus?
- Gut arrangierter Song
- Gute, erfahrene Sänger / Musiker
- Akustisch optimierter Aufnahmeraum
- „Richtiges“ Mikrofon
- Guter Pre-Amp / Audio-Interface / Kompressor
- Der richtige Eingangspegel
1. Ein gut arrangierter Song
Hier dürfen sich die Frequenzbereiche nicht maskieren, z.B. dadurch, dass zwei Instrumente im gleichen Frequenzbereich spielen. Hier habe ich Dir „Sechs Frequenzbereiche, die Probleme verursachen können“ in einem PDF zusammengestellt, das Du Dir an Dein Pinboard pinnen kannst.
2. Gute Künstler
Erfahrene, gute Künstler liefern gute Arbeit ab. Mit unprofessionellen Künstlern hast du viel mehr Aufwand beim Mix. Da nützt auch das teuerste Mikrofon nichts. Es ist so: wenn du einen Fahranfänger in einen Lamborghini setzt, kann der immer noch nicht besser autofahren!
3. Akustisch optimierter Aufnahmeraum
In einem glatten Raum beispielsweise mit Fliesen an Boden und Wänden entsteht ein schlechter halliger Raumklang, den du nicht haben willst. Um deinen Raum akustisch zu verbessern, gibt es inzwischen viele erschwingliche Akustikelemente.
4. „Richtiges“ Mikrofon
Es muß wirklich nicht das teuerste Mikro sein! Es muß zum Sänger passen! Das kann man im Fachgeschäft ausprobieren. Dabei solltet Ihr jedoch beachten, dass Mikrofone der unteren Preisklasse gerne eine Anhebung im Höhenbereich haben. Bei Gesangsaufnahmen beispielsweise können die recht harsch klingen.
5. Guter Pre-Amp / Audio-Interface / Kompressor
Ein guter Preamp oder Audiointerface bietet hochwertigere Technik als die billigeren. Etwas neuer am Markt sind auch sogenannte Channelstrips . Das ist sozusagen ein kompletter Kanalzug einer hochwertigen Konsole, die du in deinem Homestudio einsetzen kannst.
6. Richtiger Eingangspegel
Oft wird der Pegel bei der Aufnahme viel zu „heiß gefahren“. Das lässt dem Mischer wenig Spielraum beim abmischen oder verzerrt sogar.
Ist das nicht alles zu teuer? 🤔
Es muß nicht das teuerste Mikrofon sein, sondern das richtige. Es muß zu deiner Stimme passen. Dazu ein Preamp, und evtl. ein Kompressor. Dann ist die Aufnahmetechnik schon optimiert. Dazu eine Frage: Wieviel Geld hast du in den letzten Jahren schon für Plugins ausgegeben? 😉
Zu komplizierte Technik?
Viele scheuen den technischen Aufwand. Wie bekomme ich überhaupt einen externen Kompressor in meine Signalkette? Fakt ist, dass es inzwischen sehr viele YouTube Tutorials zu diesen Themen gibt.
Ebenso haben die meisten Fachgeschäfte eine gute Telefonberatung und können dir sagen, welche Elemente du für deine individuelle Signalkette brauchst.
Fazit:
Das Mischen wird nicht nur einfacher, sondern besser, wenn du auf eine gute Signalkette schon vor der DAW achtest. Denn Du sparst viel Zeit und Nerven. Und das Abmischen mit optimalen Rohspuren ist schlichtweg einfacher – du musst sie einfach nicht so aufwendig nachbearbeiten.
Dadurch sparst du letztendlich auch Geld. Nämlich so viele Plugins musst Du dann nicht kaufen, um schlechte Rohspuren zu optimieren.
👉 Wie du das im Homestudio umsetzen kannst, ohne Unsummen auszugeben zeige ich dir jetzt in meinem neuen Video:
Schau gleich rein! Schreibe mir in die Kommentare welche Recordingsoftware Du benutzt und welche Erfahrungen Du damit gemacht hast …
Zu meiner Website:
Schaut Euch auch meinen Blog an. Das gibt es jede Menge interessanter Beiträge zu Thema „Mixing“ …