Unangenehme Geräusche / © Adobe
Dieses Mal sind nicht nur Musiker und Audio- oder Videotechniker unter Euch Nutznießer des Artikels. Auch Besitzer einer Stereo-Anlage, eines Multimedia-PC´s oder eines Kabel- bzw. SAT -Anschlusses können sich nach dieser Lektüre meist selber helfen. Wenn ein lautes 50 Hz Brummen aus den Lautsprechern das Hörvergnügen trübt oder unerklärliche Bildstörungen auf dem Bildmonitor erscheinen, ist guter Rat teuer.
Hauptursache:
Die sogenannte Doppel- oder Mehrfacherdung
Sobald verschiedene Geräte am Strom angeschlossen und zusätzlich über Antennen- oder Signalleitungen miteinander verbunden sind, kommt es oft zu Störungen. In Audiosystemen sind das dann tiefe Brummgeräusche, oft überlagert von einem „Sirren“. Bei Bildübertragungen treten Störungen auf den Bildschirmen auf. Die Ursache für solche Störungen sind sogenannte Ausgleichsströme aus dem Stromnetz, die sich auf eben diese Signalleitungen legen und dort die Störungen verursachen. Diese Störungen entstehen dadurch, dass die Geräte über mehrere Wege (Strom und Signal) gleichzeitig miteinander verbunden sind.
Die physikalischen Grundlagen dafür sind etwas komplex, als Anwender oder Betroffener muss man die auch nicht verstehen. Was man aber trotzdem braucht, ist eine Lösung, oder? Ich biete Euch hier einige Vorgehensweisen an, die Euch helfen. Hier ein Link für diejenigen, die ein bisschen tiefer in die Materie einsteigen wollen: wikipedia.org/Erdschleife
Lösungen für Soundprobleme
Der Grundgedanke dabei ist einfach: wenn ich diese Ausgleichsströme auf dem Signalkabel unterbreche, ist auch die Störung weg. Und das geht so: ich baue eine sogenannte galvanische Trennung in das Signalkabel ein. Diese trennt die direkte Verbindung zwischen den Geräten auf, überträgt aber das gewünschte Signal.
So entstehen Brummgeräusche …
Dafür gibt es sogenannte „Trennübertrager“. Sie sind je nach Anwendung unterschiedlich aufgebaut und haben entsprechend auch unterschiedliche Bezeichnungen.
… und so eleminiert man sie.
Situationen und Lösungen
- Homeentertainment – Center mit Kabel oder Antenneneinspeisung. Brummt die Anlage oder ist das Bild unbefriedigend, zieht einfach mal probehalber den Antennenstecker ab. Wenn die Störungen jetzt weg sind, habt Ihr meist einfaches Spiel:
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- Lösung – Zwischen Antennenkabel und Anlage wird ein sogenannter Mantelstromfilter eingebaut. Das ist ein kleiner Zwischenstecker, der die Störungen zuverlässig eliminiert. Fragt Euren örtlichen TV- Händler nach der richtigen Ausführung. Oft kommt es auch vor, dass der aktive Subwoofer oder das angeschlossene Notebook Störgeräusche erzeugen. Dann helfen die im folgenden Abschnitt beschriebenen Trennfilter.
- Notebook oder PC – erzeugt gestörtes Audio beim Anschluss an eine Anlage. Eine Lösung beim Anschluss an Home-Hifi Systeme, die mit asymmetrischen Klinke oder Cinch Normen arbeiten: Hier gibt es im Handel Audio-Mantelstromfilter, auch als NF-Entstörfilter, Massetrennfilter oder Noise-Filter bezeichnet, ab 10 Euro aufwärts mit allen üblichen Steckervarianten.
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- Lösung – Für professionelle Anwendungen mit symmetrischer Anschlußmöglichkeit: Oft werden Präsentationen mit dem Notebook in professioneller Umgebung gehalten, und da sind Störungen sehr ärgerlich. Deswegen sollte sich jeder Präsentator einen eigenen „Entstörsatz“ zulegen. Außer den üblichen DI-Boxen nebst Kabeln ( Siehe Instrumente auf der Bühne) empfiehlt sich hier eine speziellere Ausrüstung wie z.B. hier bei Thomann.
- Musikinstrumente und Elektronik auf der Bühne – Hier sollte die gesamte Signalführung bis zum Mischpult „symmetrisch“ sein. Mikrofone und sehr viele Elektronikkomponenten haben entsprechende Ausgänge (i.A. Verstärker, Interfaces, Effektgeräte).
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- Oft jedoch finden sich an vielen Instrumenten wie Keyboards, Gitarren etc. noch asymmetrische Anschlüsse in Form von Klinken oder Cinch Anschlüssen. Um hier das Signal sauber über lange Strecken zu transportieren, werden üblicherweise sogenannte DI-Boxen eingesetzt (Siehe Abb. oben). Diese erfüllen gleich mehrere Funktionen:
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- Über den „Ground-Lift“ Schalter werden etwaige Brummschleifen aufgetrennt.
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- Das Signal wird über eine Symmetrierung und Impedanzanpassung automatisch störunanfällig gemacht und kann weite Strecken ohne Klangverlust überwinden.
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- c) Passive DI-Boxen (ohne zusätzliche Stromversorgung) sind für alle Signalerzeuger mit niedriger oder mittlerer Ausgangsimpedanz geeignet, die mittlere bis hohe Pegel erzeugen.
Instrumente mit geringem Pegel oder hoher Ausgangsimpedanz (z.B. Piezo Pick-Ups) sollten unbedingt aktive DI-Boxen verwenden. Die erkennt Ihr daran, dass Sie eine externe Stromversorgung über Batterie, Netzteil oder eine sog. Phantomspeisung vom Mischpult benötigen.
Aktive DI-Boxen sorgen für eine Verstärkung schwacher Signale und gleichzeitig einen guten Klang. Eine gute Auswahl an aktiven und passiven DI-Boxen findet Ihr hier.
Weitere Ursachen für Störungen
- Dimmeranlagen mit Phasenanschnitt. Diese können ebenfalls zu unangenehmen Störungen führen. Zusätzlich zu den aufgeführten Maßnahmen gilt:
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- Lichtanlage an getrenntem Stromkreis anschliessen.
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- Licht- und Audioleitungen nicht parallel zueinander verlegen.
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- Allgemeine Netzstörungen, die vorrangig aus Digitalnetzteilen zurück ins Netz gespeist werden. Hier kann ein vorgeschalteter, passiv aufgebauter Netzfilter helfen .
Allgemeine Tipps
- Wenn möglich schließt alle Geräte an eine gemeinsame Stromversorgung (Sternförmige Verkabelung von einem Punkt aus) an.
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- Symmetrische Signalverkabelung. Diese Verbindungsart ist besonders auf Konzertbühnen üblich, wo eine Vielzahl von gleichzeitig angeschlossenen Geräten sich ansonsten leicht beeinflussen könnte.
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- Optische Signalverbindungen nutzen
NIEMALS:
Falls Ihr jetzt auf den Gedanken kommt, am Schukostecker die Erdleitung zu kappen, denkt ihr zwar physikalisch richtig, doch das solltet Ihr unter allen Umständen bleiben lassen – LEBENSGEFAHR !!! Man sagt nicht umsonst „(Lebens-)Schutzerde.“
Fragen oder Bemerkungen könnt Ihr gerne in den Kommentaren plazieren.
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