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Donnerstag, November 21, 2024
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StartOrgaDie "Papierlose Bühne"? Klar, mit der richtigen App geht das
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Die „Papierlose Bühne“?
Klar, mit der richtigen App geht das

Setlist mit Text – das Repertoire-Modul der BandhelperApp

Modul Nr. 3 – das Repertoire Modul der BandhelperApp

In vorlaufenden Beiträgen hatte ich bereits zwei Module der App „BandHelper“ zur Terminplanung sowie zur Erstellung von Bühnenplänen vorgestellt. Es mag auch andere hilfreiche Programme geben, doch will ich anhand dieser App skizzieren, wie die „Papierlose Bühne“ auch bei Euch Wirklichkeit werden kann. Heute schauen wir uns das REPERTOIRE-Modul  an.

Wie es dazu kam – Entwicklung

Arlo Leach  ist selbst aktiver Musiker und weiß daher aus eigener Erfahrung, was man beim Üben zuhause, im Proberaum und auf der Bühne braucht. Im Jahr 2010 veröffentlichte er die Standalone App „Set List Maker“, die auf iOS und Android Geräten betrieben werden kann. Im Jahr 2013 brachte er die Multi-User-fähige und Server-basierte App „BandHelper“  heraus.

Beide Apps verfügen über das sehr umfangreiche REPERTOIRE-Modul. Dieses Modul beinhaltet verschiedene Datenbanken und kommt mit zahlreichen Untermenü-Funktionen daher: Songs, Set Listen, sogenannte intelligente Listen (Query Funktion), Dokumente aller Art, Audio-Aufnahmen, MIDI-Presets, MIDI-Geräte, Benutzerfelder, Schlagwörter sowie Set Namen, die alle miteinander verknüpft sind.

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Unterstützung zuhause, im Proberaum und auf der Bühne

Das Programm-Modul REPERTOIRE  zeigt den einzelnen Musikern die für jeden Gig vorbereitete Set List im individuell konfigurier- und editierbaren Layout an. Repertoire spielt Audio- und Video-Dateien ab, steuert alle angeschlossenen MIDI Geräte und kann so Programmwechsel, Initialeinstellungen von Expression / Volume Pedal, Modulation Wheel usw. vornehmen.

Dabei kann jeder Musiker selbst entscheiden, was er auf seinem Smartphone oder Tablet sieht und hört: Der Drummer bevorzugt meist den Click, der Sänger wählt die Lyrics und den Anfangston, der Keyboarder sieht sein Chord Sheet und lässt sich eventuell die ersten Sekunden des Original Soundtracks auf’s IEM Headset schicken, um den richtigen Groove zu treffen.

3 iPad Screens von Repertoire/BandhelperApp

Originalsoundtracks und Lyrics auf dem Teleprompter

Apropos Soundtrack: Die Audio Files können nicht nur einfach abgespielt werden: Man kann sie loopen, verlangsamen, verkürzen, deren Tonhöhe ändern und vieles andere mehr. So lassen sich auch komplexe Riffs der Original-Soundtracks gut verstehen und rasch erlernen. Die Lyrics können auf einem Teleprompter oder Beamer ausgegeben und automatisch gescrollt werden.

Bei den in’s Programm eingegebenen Chord Sheets werden alle Akkordangaben farblich vom Text abgehoben, so dass man bei der Probe und auf der Bühne rasch die wesentlichen Informationen erkennt.

Was muss man tun, bevor man die REPERTOIRE-Funktionen
nutzen kann?

Zunächst stellt man den Inhalt der SONG -Datenbank zusammen, in der man die für jeden einzelnen Song relevanten Parameter eingibt, wie z. B. Titel, Interpret, Tonart, Tempo. Danach lädt man die Dateien mit den Lyrics, die MP3 Audio Files und frei wählbare PDF’s (z. B. Notenblätter, Songtexte, Partituren Chord Sheets, Skizzen etc.) hoch.

Bei der App „Set List Maker“ erfolgt dies über das jeweilige Endgerät (Smartphone, Tablet). Bei der App Bandhelper“ geht das etwas komfortabler über die Website www.bandhelper.com, was gerade bei größerem Datenvolumen von Vorteil ist. Beim (Massen-) Upload ist wichtig, dass der einzelne Song und die dazu gehörigen externen Dateien identische Namen haben – nur so kann das PC Programm die Dateien automatisch und fehlerfrei zuordnen.

Programmwechsel von bis zu 16 MIDI-fähigen Geräten
von einer einzigen App

Sofern relevant, teilt man der App danach mit, welche MIDI-Geräte man nutzt und auf welchen MIDI Kanälen sie arbeiten (MIDI DEVICES). In einer weiteren Liste (MIDI PRESETS) stellt man zusammen, welche Befehle die MIDI-Geräte zur Programmänderung benötigen.

Dazu muss man kein MIDI Experte sein: Die App verfügt nämlich über eine LEARN-Funktion, die – sobald man sie aktiviert – exakt erfasst, welche MIDI Befehle beispielsweise ein Keyboard oder MIDI-fähiges Effektgerät sendet, wenn man einen Programmwechsel vornimmt, die Pitch Bend / Modulation Wheels bewegt oder ein Pedal drückt. Nachdem man dem MIDI Preset einen Namen gegeben hat, speichert man es ab. Danach lässt es sich sofort einem oder mehreren Songs zuordnen.

Weitgehende Automatisierung

Wenn man nun später innerhalb der jeweiligen SET LIST einen beliebigen Song anklickt (oder automatisch starten lässt), werden auf dem Endgerät des einzelnen Musikers die von ihm jeweils benötigten MIDI Befehle ausgegeben, und alle angeschlossenen MIDI Geräte wechseln dann exakt auf die Einstellung, die man für den aktuellen Titel benötigt.

Gut sortierte Musikshops bieten Adapterkabel an, die eine Verbindung zwischen Tablet bzw. Smartphone und dem betreffenden MIDI Gerät ermöglichen. Ich habe mich übrigens für eine sogenannte Docking Station entschieden, die mein Tablet fixiert und schützt, es mit Strom versorgt und über alle relevanten Ein- und Ausgänge (MIDI In/Out, Audio In[1/2], Audio Out[R/L], Composite Video Out und Headphone-Anschluss) mit der Außenwelt verbindet.

Professionelle Set Listen für Musiker, Ton, Licht und GEMA

Im nächsten Schritt legt man eine oder mehrere SET LISTs pro Auftritt an und ordnet ihnen jene SONGS zu, die die Band bei jenem Gig zu spielen beabsichtigt. Innerhalb der SET LISTS kann man Spielpausen einfügen, die Songs durch einfaches Antippen und Verschieben beliebig anordnen und bei Bedarf die Details der einzelnen Songs auch direkt aus der SET LIST heraus editieren.

Die SET LISTs kann man für kommende Auftritte kopieren, editieren, ausdrucken und/oder direkt aus der App heraus an den Veranstalter senden und/oder mit Musikern, die den selben „BandHelper“ Account nutzen, über einen zentralen Server austauschen.

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Jederzeit ist alles über WLAN austauschbar

Deren Aufwand beschränkt sich darauf, ihr Tablet oder Smartphone in die Nähe eines für sie zugänglichen WLANs zu bringen und die App aufzurufen, die unmittelbar nach Start die aktuellen Daten aufspielt. Schneller, einfacher und sicherer geht’s wirklich nicht.

Man kann auch benutzerspezifische (User-) Felder anlegen. Diese Möglichkeit nutze ich, um die für die GEMA Abrechnung relevanten Daten (Artist, Komponist, Verleger und GEMA Werk Nummer) zu erfassen. Bei einer meiner Bands haben wir zusätzlich bei jedem einzelnen Song festgehalten, was uns wichtig ist, wenn unser Konzert von einen fremden Ton- und/oder Lichttechniker betreut wird.

Über die SHARE-Funktion kann man die Set Liste dann mit exakt jenen Hinweisen ausdrucken oder direkt aus der App heraus mailen. So hat der betreffende Ton- und/oder Lichttechniker alle Song-spezifischen Informationen, die er für seine Arbeit und ein gelungenes Konzert benötigt.

Einzelplatzversion oder Server-basierte Lizenz?

Spielst Du allein oder bist der einzige Musiker in der Band, der sich für die papierlose Lösung interessiert, ist die App „Set List Maker“  genau das Richtige für Dich. Allerdings erfolgen Dateneingabe und -pflege ausschließlich über’s Tablet und/oder Smartphone.

Legst Du Wert auf eine automatische Datensicherung und willst die Daten vom PC hochladen, empfehle ich dir die Version „BandHelper Basic“. Die gibt es bereits ab einem Dollar pro Monat. Sofern Deine komplette Band vor hat, die App zu nutzen, werden auch Deine weniger IT-affinen Mitmusiker die automatische Synchronisationsfunktion zu schätzen wissen.

6 Screenshots des Repertoire-Moduls/BandhelperApp

Übrigens habe ich mich für das volle Programm (PRO-Version) inklusive Terminplanung, Adress­daten­bank, Abrechnung, Bühnenplangestaltung, Trainingsprotokoll, Checklisten- und Dateiverwaltung entschieden. Dabei setze ich die App in aktuell 8 Projekten ein, wobei die von mir gewählte Variante zeitweise von bis zu 20 Musikern (drei Bands und ein Duo) genutzt wird. Einen Vergleich der ver­schie­denen Pakete findest Du unter dem Stichwort „Comparison“ auf der „BandHelper“  Homepage.

Frust vermeiden – strukturiertes Vorgehen lohnt sich

Wenn Ihr bis zu diesem Punkt tapfer durchgehalten habt, muss ich Euch unbedingt vor überzogenen Erwartungen warnen: Die Datenbanken der App füllen sich nicht von alleine, sondern leben von der Qualität, Pflege und Aktualität der eingegebenen Daten. Gerade die App „BandHelper“  mit ihren vielen, weit über das REPERTOIRE-Modul  hinausgehenden Funktionspaketen ist in den letzten Jahren so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau für Musiker geworden.

Aber nur für solche, die „strukturiertes Denken und Handeln“ nicht als Belastung empfinden. Denn die App bietet ein gewaltiges Spektrum an Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung und Konfiguration. Da ist es gut, wenn zumindest einer der Musiker sorgfältiges Arbeiten gewohnt ist, den Überblick behält und die anderen Bandmitglieder bei Bedarf „an die Hand nimmt“.

Es geht tatsächlich ohne Papier – und bietet gleichzeitig viel mehr

Fazit: Die beiden Apps ermöglichen tatsächlich die „papierlose Bühne“ und unterstützen die Musiker zuhause, im Proberaum und auf der Bühne. Sie helfen bei den Bandinternen Vorbereitungen und Abstimmungen und verfügen über einen riesigen Funktionsumfang, der sich Einem aber nicht unbedingt von selbst erschließt.

Bleibt geduldig. Schaut Euch die umfangreichen Video Tutorials von Arlo Leach, dem Entwickler, auf YOUTUBE an. Es gibt auch eine FAQ-Liste, ein Forum und vieles mehr. Stöbert einfach mal ein bisschen im Netz und seht Euch auf Arlo’s Seiten um. Dort könnt Ihr auch eine „BandHelper“ Testversion mit vollem Funktionsumfang herunterladen, die Ihr 30 Tage kostenlos ausprobieren könnt.

Ich wünsche Euch erfolgreiche erste „Gehversuche“.

Übrigens: auf Thomann.de findest du eine nützliche Auswahl an Midi-Tools:

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Chris Hinz
Chris Hinz verfügt über eine 6-jährige klassische Ausbildung am Piano und eine 3-jährige Ausbildung an der Sakralorgel. Er ist seit mehreren Jahrzehnten in der Musikszene Rhein Main aktiv und aktuell mit zwei Coverbands und einem Smooth Jazz Duo unterwegs. Chris Hinz ist freiberuflicher Unternehmensberater und war lange Zeit für ein namhaftes IT Unternehmen tätig.

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