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Dienstag, Dezember 3, 2024
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Wenn es im Keller knallt und scheppert –
Der Ausbau eines guten Proberaums –
Teil 3

Das zweite Wohnzimmer: der Proberaum / © Arthouse Studio by Pexels

Schallisolierung im Proberaum – Schließen der Raum-in-Raum-Konstruktion durch Decke und Fenster

Mit dem Errichten des Ständerwerkes an den Wänden, dem Auskleiden der Ständer mit Dämmwolle sowie dem Beplanken mit Rigips wurden bereits einige zentrale Arbeitsschritte für den Bau einer Raum-in-Raum-Konstruktion erfolgreich bewältigt. Hier könnt ihr den 2. Teil nochmal nachlesen:  Wenn es im Keller knallt und scheppert – Schallisolierung im Proberaum – Teil 2 .  Wie es mit Decke, Fenster und Elektrik weitergeht, erfahrt ihr jetzt …

Ein Fenster für die Lüftung

Wenn alle Wände vollständig mit Rigips beplankt sind, muss als nächstes der Luftschacht nach draußen möglichst schalldicht verschlossen werden. Ein dreifach verglastes Fenster kann diesen Lärm schon deutlich reduzieren, so dass die Nachbarn wenig bis nichts von eurer Musik mitbekommen. Wie fachmännisch ein Fenster eingebaut wird, zeigt dieses Video:

Ein Fenster mit einer geringeren Verglasung kann umgekehrt für einen deutlich höheren Lärm nach draußen sorgen. Hier solltet ihr also nicht am falschen Ende sparen. Der zusätzliche Vorteil eines Fensters ist, dass man den Raum durch Öffnen des Fensters lüften kann. Somit kann vorerst auf den Einbau einer Abluftanlage verzichtet werden.

Auch die Decke im Proberaum ist freischwebend

Um den Raum komplett schallisolierend zu verschließen, muss auch die Decke eine freischwebende Konstruktion sein. Hierzu montiert ihr ebenso wie bei den Raum-in-Raum-Wänden eine Unterkonstruktion aus U-Profilen ohne Berührungspunkte an die Decke.

Diese Decke wird rundherum in einer hängenden Konstruktion an den bereits eingebauten Metallständerwänden angebracht. Auch hier achtet ihr darauf, dass sich bei der Montage kein Kontakt zum Mauerwerk und Decke ausbildet, damit durch diese Entkopplung Schallbrücken gar nicht erst entstehen.

Gut zu sehen: der Spalt zwischen Massivdecke und der freischwebenden Konstruktion / © Florian Fochs

An den Wänden wird noch eine Unterkonstruktion für Akustikplatten befestigt. Diese besteht aus Dachlatten, auf die später die Akustikelemente geschraubt werden. Je nach Art der Akustikplatten kann dieser Arbeitsschritt entfallen, da bestimmte Elemente direkt auf die Wand montiert werden. Überlegt euch schon frühzeitig bei der Planung, wo die Akustikplatten hinkommen sollen bzw. können, damit ihr entsprechende Vorbereitungen treffen könnt.

Die Halterungen für die Akustikelemente sind montiert / © Florian Fochs

Bedenkt aber, dass nicht die gesamten Wände mit dämpfenden Elementen versehen werden sollten, da der Raum sonst schnell sehr trocken und dumpf klingen kann. Im Idealfall lasst ihr den Raum akustisch einmessen. Damit könnt ihr eine optimale Mischung aus Absorption und Reflektion des Schalls erreichen.

Die Decke ist beplankt. Danach werden Decke und Wände streichfertig gespachtelt / © Florian Fochs

Frühzeitig an die Elektrik denken

Ein wichtiger Arbeitsschritt, der vorab gut geplant und frühzeitig ausgeführt werden muss, sind die Vorbereitungen für die Elektrik im Raum. Der Sicherungskasten, von dem aus die Stromzufuhr gewährleistet wird, sollte daher auch unmittelbar hinter dem Proberaum liegen.

Durch eine kleine Bohrung in die Hauptwand an der Rückseite des Sicherungskasten kann eine Zuleitung in den Proberaum gelegt werden. Hierbei entsteht zwar ein kleine Schallbrücke, die sich leider nicht ganz vermeiden lässt. Dadurch, dass es sich um eine kleine Bohrung und um einen sehr kurzen Zuleitungsweg handelt, ist die Schallübertragung jedoch überschaubar.

Im Proberaum selbst werden die Kabel jetzt so verlegt, dass die Zuleitung zentral ankommt. Über einen Kabelkanal sollen später alle Bereiche im Raum mit Strom versorgt werden. Am Sicherungskasten besteht jetzt zusätzlich die Möglichkeit, den Strom im Proberaum ein- und auszustellen, so dass bei Nicht-Nutzung der Strom ausgeschaltet sein kann.

Tipp zur Verlegung von Stromleitungen im Proberaum:

Verlegt die Stromleitungen alle in Aufputzkabelkanälen. Bei Kurzschlüssen oder anderen technischen Problemen ist der Schaden schnell behoben – im Gegensatz zu Stromkanälen, die innerhalb der Raumschale liegen. Auch können alle benötigten Steckdosen ringsherum im Proberaum dort untergebracht werden.

Kabelkanal Aufputz mit Steckdosen / © elektro-onlinehandel.de

Auch zu diesen Arbeitsschritten gibt es ein Video, in dem ihr alles auch nochmals mit den entsprechenden Bildern nachvollziehen könnt:

Hier geht´s jetzt zum 4.Teil: Schallisolierung und Raumakustik

Tipps und Tricks in „Fit for Music“

Zudem könnt ihr viele Tipps und Tricks zur Gestaltung und Ausstattung eures Proberaums in meinem neuen Praxis-Guide „Fit for Music“ nachlesen.

Dieser Ratgeber gibt ausführlich viele nützliche Tipps und Anleitungen, mit welchen Maßnahmen ihr euren Proberaum gestalten und die Akustik verbessern könnt. Welche Maßnahmen euch helfen, die Lautstärke im Proberaum so zu regeln, dass es für euch angenehm ist in dem Raum zu musizieren und doch gleichzeitig das Gehör zu schützen ist Inhalt des Guides.

Zu diesen Maßnahmen zählen neben den baulichen Maßnahmen auch die Ausstattung und Einrichtung des Proberaums. Außerdem gibt´s Tipps, wie sich die Musiker bzw. deren Instrumente und Verstärker im Raum für eine optimale Beschallung platzieren sollten.

Bestellt ihn euch jetzt: Den Ratgeber „Fit for Music“ für nur 11,90 € – der Praxis Guide mit Tipps und Tricks für Musiker und Bands!

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Florian Fochshttp://www.florianfochs.de
Florian ist ausgebildeter Schlagzeuger, Sportwissenschaftler, Gymnasiallehrer und Autor. Als Experte kombiniert er sein Wissen aus Sportmedizin und musikalischer Ausbildung und ist so als Autor für verschiedene Magazine wie z.B. „Sticks“ oder „ Drum-Head” bekannt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt seine seit 2009 erhältliche Publikation „ Fit for Drums“ in der er erstmals durch spezielle Übungen auch bei hohen Belastungsgraden eine austrainierte gesunde Körperhaltung lehrt. Mit diesem Thema ist er auch regelmäßig national und international bei Workshops und Clinics unterwegs. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Support bei der Entwicklung von In-Ear Systemen. Als besonderes Projekt zeigt Florian in einer mehrteiligen Folge in Wort, Ton und Bild, wie er aus einem kahlen Kellerraum einen cleveren Proberaum baut. Als Musiker ist er in verschiedenen Projekten (u.a. 3 Musketiere, Natürlich Blond, Big Fish) auf den unterschiedlichen Bühnen aktiv. Dabei geht das Spektrum von Rock-Coverbands über Party- und Top 40 Bands bis hin zu Tribute Projekten.
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