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Retro Klassiker: HK Audio LUCAS Nano 600 – die kleinste PA der Welt

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Eine Rückblende: Es gab und gibt ihn noch: Den deutschen Erfindergeist. Das für die Herstellung feiner PA Anlagen bekannte saarländische Unternehmen HK Audio hatte schon vor knapp 20 Jahren eine kompakte Serie von aktiven 2.1 Systemen her­aus­ge­bracht, die im Lauf der Jahre erweitert und modernisiert wurde. Die zu Recht als kleinste PA der Welt bezeichnete Lucas Nano Serie  kam 2013 auf den Markt und bestand aus drei verschiedenen Modellen, die sich lediglich durch die Anzahl der Eingangskanäle unterschieden. Das Top Modell Nano 608i  verfügte darüber hinaus als weltweit erste Kompakt-PA über die Möglichkeit, den Mix drahtlos via Tablet zu steuern.

Rückblick

Ursprünglich war ich auf der Suche nach einem stereophonen Keyboard Monitor. Zwar nutze ich bereits zwei 2.1 Systeme eines anderen Herstellers, doch deren 12“ und 15“ Subwoofer und 8“/1“ Satelliten mit massivem Holzgehäuse waren für mich recht voluminös, schwer und für den von mir angedachten Zweck eine Art „Overkill“. Bei einem lokalen Musikhändler entdeckte ich dann die gerade mal 35 x 49 x 47 cm messende Nano 600  und war begeistert. Das war 2017.

Diese robuste Partyanlage, auch durchaus als Heimanlage verwendbar, sollte uns als kleine Club-PA dienen. Eine PA, die wir dann mitnehmen, wenn der Club keine adäquate Anlage in seinen Räumen zur Verfügung hat …

Abb. 2: HK-Audio Lucas Nano 600 – Gesamtansicht © Chris Hinz

Abb. 2: HK-Audio Lucas Nano 600 – Gesamtansicht © Chris Hinz

Das allererste LUCAS System  selbst erschien im Herbst 1998 und wurde als ein schlüsselfertiges aktives Satelliten-Subwoofer-System mit kraftvollem Bass erstmals auf der Musikmesse 1999 in Frankfurt a.M. vorgestellt. Rasch entwickelte sich das System zu einem zuverlässigem Begleiter für Entertainer, Musiker und DJs, die regelmäßig bei Familienfeiern, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen im kleineren und mittleren Rahmen auftraten. Mit der Einführung dieser ersten 2.1 Systeme mit integrierter Elektronik kann man HK Audio als Pionier der erschwinglichen mobilen Sub-Sat Systeme für jedermann bezeichnen.

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Leicht zu tragen – soundtechnisch jedoch ein Schwergewicht

Durch die Verwendung eines Kunststoffgehäuses aus Polypropylen ist die Nano Serie  mit einem Gesamtgewicht von 16.3 kg relativ leicht und sogar mit einer(!) Hand zu tragen. Trotz ihrer kompakten Bauform liefert sie mit einer Ausgangsleistung von 300 Watt (Subwoofer) plus 2 x 80 Watt (Hochtöner) einen Pegel, mit dem man Clubs von bis zu 100 Plätzen problemlos beschallen kann.

Die würfelförmigen Satelliten mit den Maßen 14,5 x 14,5 x 13,5 cm werden während des Transports in einer Mulde auf der Rückseite des Subwoofers untergebracht und dort mit der Vierteldrehung zweier Befestigungsschrauben sicher gehalten.

Abb. 3: Für den Transport sicher eingesetzt © Chris Hinz

Abb. 3: Für den Transport sicher eingesetzt: Die Satelliten des LUCAS Nano 600 Systems © Chris Hinz

Dank eines pfiffigen Stecksystems, das auch gleichzeitig den Kontakt zum Verstärker herstellt, kann man sie beim Live-Betrieb direkt auf dem Subwoofer anbringen. Für die Montage auf dem Subwoofer gibt als Zubehör eine Distanzstange, die sich direkt in das auf der Oberseite des Subwoofers eingelassene Gewinde einschrauben lässt.

Abb. 4: Distanzstange © Chris Hinz

Abb. 4: Distanzstange © Chris Hinz

Praxiserprobt als Live-PA in kleinen Clubs

Da aber der Bass im Live Betrieb in der Regel nur schwer zu orten ist, bevorzuge ich es, den Subwoofer in der Nähe meines Keyboards aufzustellen. Dies erspart mir die Verwendung langer Kabel und erlaubt es mir, direkt auf die an der Oberseite des Subwoofers angebrachten Bedienelemente zuzugreifen.

Um ein klares Stereo-Image und die ungehinderte Übertragung der hohen Frequenzen gewährleisten, habe ich mir dazu zwei einfache, höhenverstellbare Mikrofon-Tellerstative mit gusseisernem Fuß und 3/8“ Gewinde besorgt (Abb. 2), auf die sich die Satelliten draufschrauben lassen. Die Verbindung erfolgt über handelsübliche Lautsprecherkabel mit SPEAK-ON Steckern und Schnappverschluss.

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Konfiguration

Die Nano Serie  ist mit einem 10“ Tieftöner (43 – 190 Hz) und je zwei 4,5“ Mitteltonlautsprechern und 1“ Hochtontreibern bestückt. Bei Konzeption und Aufbau der Satelliten (190 – 20.000 Hz) haben die Ingenieure von HK Audio hervorragende Arbeit geleistet: Die Richtwirkung der gerade mal 1,2 kg leichten Zwerge ist wirklich beachtlich. Gleichzeitig liefert der Subwoofer einen auffallend hohen Schalldruck, weshalb ich in vielen Clubs den Bass eher im unteren Bereich gefahren habe.

animierter Frequenzverlauf © Chris Hinz

Die Nano 600 Serie  zeichnet sich auch dadurch aus, dass man sie in unterschiedlichen Konfigurationen betreiben kann. So kann man sie sowohl im Stereo- als auch im Mono Modus fahren. Als besonderes Feature ist das Abstrahlverhalten des Hochtöners asymetrisch und strahlt wenig Schall nach oben ab. Kombiniert man jetzt 2 Topteile übereinander, lässt sich im „Headstack“ Betrieb der vertikal genutzte Bereich erweitern und durch Verdrehen gegeneinander auch der horizontale.

Sie ist bereits so aufgebaut, dass man auch mehrere Systeme problemlos miteinander koppeln und so die Ausgangsleistung erhöhen kann. Und da die Bedienungsanleitung auf der Bühne meist nicht greifbar ist, haben die HK Audio Ingenieure leicht verständliche Piktogramme, in der zur Aufnahme der Satelliten gedachten Mulde abgedruckt. Die grafisch-schematische Darstellung ist anschaulich dargestellt, wie die Anlage in verschiedenen Konfigurationen zu schalten und zu verkabeln ist.

Abb. 5: Mulde zur Aufnahme der Satellitenlautsprecher © Chris Hinz

Abb. 5: Mulde zur Aufnahme der Satellitenlautsprecher © Chris Hinz

Bei der Wahl der Eingangskanäle hatte ich mich für die Grundversion Nano 600  entschieden, die über einen Mikrofonkanal mit zuschaltbarer Phantomspannung, zwei weitere wahlweise für Mikrofone oder Instrumente nutzbare Eingänge sowie einen Stereoanschluss mit Cinch Buchsen zum Anschluss von Laptops, Tablet oder Smartphone verfügt. Bei den ersten drei Eingängen wurden Kombi-Buchsen verbaut, die sowohl XLR- als auch Klinkenstecker aufnehmen.

Abb. 6: Bedienungsdisplay des Lucas Nano 600 Systems © Chris Hinz

Abb. 6: Bedienungsdisplay des Lucas Nano 600 Systems © Chris Hinz

Zusätzliche Features

Beim Einschalten führt die Nano 600  einen kurzen Systemtest durch. Ist alles in Ordnung, leuchtet die oberhalb des Subwoofer Reglers angebrachte breite LED grün, bei Störungen rot. Auch etwaige Systemüberlastungen werden dort farblich angezeigt: Die aktiven Schutzschaltungen umfassen einen MultiBand-Limiter, einen Subsonic-Filter sowie Thermo- und Overload-Protection.

Zunächst angedacht als stereophoner Keyboard Monitor, kam die Anlage in den vergangenen Jahren bei mir vorrangig zur Beschallung kleinerer Live Events sowie bei Konferenzen zum Einsatz. Wann immer ich mehr als die fünf Eingangskanäle benötigte, packte ich zusätzlich mein Behringer X32 Rack  ein und konnte dann damit bis zu 16 (XLR) plus 4 (AUX) Signale mischen.

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Transport

Dank der beiden massiven Tragerohre aus schwarz eloxiertem Aluminium sind Regler und Buchsen der Nano 600er Serie gut geschützt. Da ich aber regelmäßig erlebe, auf welche Weise das Equipment meiner Bands geladen, verstaut und transportiert wird, habe ich mich dafür entschieden, meiner Nano 600  ein Flightcase mit einem Airtag zu spendieren. Eingedenk jahrelanger Erfahrungen ist dies für mich nach wie vor die preisgünstigste und effektivste Instrumentenversicherung.

Abb. 7: Das Flightcase für das System © Chris Hinz

Abb. 7: Das Flightcase für das System © Chris Hinz

Sollte ich mich jemals von einer meiner aktuell drei 2.1 Systeme trennen müssen, würde ich meine HK Audio Lucas Nano 600  vermutlich bis zum letzten Tag behalten. Eigentlich schade, dass sie nicht mehr gebaut wird. Doch auf dem Gebrauchtmarkt ist das System noch erhältlich

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Chris Hinz
Chris Hinz verfügt über eine 6-jährige klassische Ausbildung am Piano und eine 3-jährige Ausbildung an der Sakralorgel. Er ist seit mehreren Jahrzehnten in der Musikszene Rhein Main aktiv und aktuell mit zwei Coverbands und einem Smooth Jazz Duo unterwegs. Chris Hinz ist freiberuflicher Unternehmensberater und war lange Zeit für ein namhaftes IT Unternehmen tätig.
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