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StartTechnik3. BühnentechnikDie nächste Dimension der Unterhaltung: 3D und Holografie auf der Bühne
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Die nächste Dimension der Unterhaltung: 3D und Holografie auf der Bühne

Mit Hilfe einer KI generiertes Bild / © Vilius Kukanauskas/Pixabay

In der Präsentation neuer Produkte hat sich die animierte holo­grafische Projektion längst etabliert. Die Hologramm-Technik ist zu einer wichtigen Hilfe geworden, wenn ein Speaker den Raum voll­ständig bespielen will. Nach dem Ende der „Bildschirmfixierung“ zwischen 2020 und 2022 treffen sich Geschäfts­leute, Interessierte und allgemeines Publikum wieder live auf Seminaren, Kongressen, Messen, Mitarbeitertagungen und Kundenevents jeglicher Couleur. Doch über Bühnenshows zu Konzerten wurde bisher eher weniger referiert …

Die Chemical Brothers  haben es vorgemacht. Schon 2010 auf der Japantour „Don´t Think“  wurde eine riesige 3D-Leinwand zum hervor­stechenden Bühnen­show-Element. Riesige Pferde rannten über die Bühne in Richtung Publikum und verschwanden wieder. Die Band auf der Bühne geriet gleichzeitig zu Statisten, doch das war wohl beabsichtigt! Es schien, als ob diese dreidimen­sionalen Kreaturen, aus den Musikern mit ihrem elektro­nischem Equipment auf der Bühne, heraus entstanden …

Die dreidimensionale digitale Plakatwand

Diese Plakatwände sind eine digitale Technik, die den Eindruck erweckt ein dreidimen­sionales Bild zu produzieren. Doch diese Plakatwände sind nicht greifbar und zwei­dimensional. Sie bieten jedoch ein deutlich besseres Seherlebnis für den Betrachter.

Durch das sehr real erscheinende visuelle Erlebnis wird die Neugier geweckt,
das beworbene Produkt näher zu erkunden

In der Werbung wird mit solchen 3D-Werbetafeln die „Persönlichkeit“ einer Marke zum Leben erweckt. Der 3D-Effekt erregt sofort die Aufmerksamkeit des Betrachters und fesselt ihn über einen längeren Zeitraum. Da das visuelle Erlebnis so real erscheint, wird die Neugier der potenziellen Kunden geweckt, die Marke näher zu erkunden.

Holografische Figuren in der 'ersten' Trilogie von Star Wars (Screenshot) / © Telcom Transmissions

Holografische Figuren in der „ersten“ Trilogie von Star Wars (Screenshot) / © Telcom Transmissions

Wie funktioniert so eine 3D-Plakatwand?

Sie arbeitet nach dem Prinzip der erzwungenen Perspektive. “Forced Perspec­tive“ ist eine Technik, bei der die Größe eines Objekts und der Blickwinkel des Betrachters genutzt werden, eine Illusion zu erzeugen, die das bewegte Objekt dem Betrachter größer und kleiner werdend, näher oder weiter entfernt er­scheint.

Eine Technologie, die es ermöglicht, ein „holografisches“ Objekt zu projizieren – beispielsweise ein Tier – ohne das man eine 3D-Brille benötigt. Ein 2D-Objekt wird durch die künstliche Projektion abwechselnd bewegter Lichtfelder über das Objekt als 3D erlebt. Im folgenden Video bekommt ihr einen Eindruck dieser virtuellen Realität:

Oder anders formuliert: diese Technik kombiniert zwei Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln zu einem einzigen Clip! Infolgedessen sieht jeweils unser linkes und rechtes Auge diese Punkte und unser Gehirn setzt das Objekt in dreidimen­sionaler Tiefe zusammen. High-Tech-Plakatwände wie diese liefern ein unver­gleichliches Sichterlebnis, welches realistischer erscheint, als es tatsächlich ist.

In Bezug auf das Geschichtenerzählen kann das 3D-Werbesystem als deutlich fesselnder betrachtet werden, da alle Sinne des Publikums angesprochen werden und eine immersive Botschaft vermittelt. Diese plakativen „Holo­gramme“ sind jedoch noch keine echten Hologramme. Du kannst nicht um sie herumgehen, um jeden Winkel zu sehen. Sie sind aber als Form der 3D-Präsentation sehr beeindruckend!

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Was dagegen ist ein echtes Hologramm?

Echte Hologramme erzeugen eine dreidimensionale Lichtstruktur, die dir ermöglicht um das dargestellte Objekt herumzugehen und es aus verschie­denen Blickwinkeln zu betrachten, genau wie ein reales Objekt. Das Prinzip des Hologramms basiert auf den physikalischen Regeln von Wellenoptik und Interferenz*.

Ein Laserstrahl, der kohärentes** Licht erzeugt, wird geteilt, wobei ein Teil auf einen Spiegel trifft und der andere Strahl auf das Objekt, das abgebildet werden soll. Durch die Reflexion auf dem Spiegel trifft der erste Strahl, der Referenz­strahl, auf eine holografische Platte.

Der zweite Strahl, der das Objekt trifft, wird gestreut, also abgelenkt, was seine Eigenschaften verändert. Dadurch erhält er seine Information über das Objekt. Dieser Strahl wird ebenfalls zur holografischen Platte gelenkt, wo sich beide Strahlen überlagern, genauer gesagt interferieren. So entsteht ein sehr charakteristisches Interferenzmuster, und diese Information wird in der holografischen Platte gespeichert.

Produktpräsentationen: Das Hologramm ist beweglich und wird vom Speaker gesteuert (Screenshot). / ©  Marketing4D

Produktpräsentationen: Das Hologramm ist beweglich und wird vom Speaker gesteuert (Screenshot). / © Marketing4D

Wenn das Objekt jetzt wieder dargestellt werden soll, muss die Holo-Platte wieder beleuchtet werden. Dieses Licht ist mit dem Referenzstrahl identisch, und man erhält im Resultat wieder den Objektstrahl, also im Prinzip auch wieder Licht, dass die gleichen Eigenschaften hat, wie das vom Objekt reflektierte Licht. Jetzt sehen wir genau dieses Objekt als Hologramm.

Für Produktvorstellungen beispielsweise auf Bühnen im Event-Marketing ist diese Holografietechnik mittlerweile ein etabliertes Mittel sein Publikum in den Bann zu ziehen und zu begeistern.

Du tauchst ein in eine realistisch erscheinende Welt. Dein Blick darauf
wird gefesselt und du willst nicht mehr loslassen …

Doch da diese Technologie in der Erstellung der Objekte (noch) ziemlich teuer ist, leisten sich bisher nur große Firmen, wie weltweit operierende Automarken oder andere bedeutsame HighTech Hersteller diese Präsentation auf großen Bühnen.

Hier noch ein kleines Video über derartige Produktpräsentationen, veranstaltet von der Eventagentur Marketing4D:

Kosten eines holografischen Projektors

Zunächst erst mal zu der Arbeitsweise mit einem Holoprojektor: Bewegungen werden mit Sensoren und Kameras eingefangen. Gesichter werden fotografiert bzw. eingescannt. Und dann zaubern die Animationskünstler*innen ihre Avatare von Personen oder anderen Kreaturen in eine Welt, die stark an „Tron“  erinnert, einem der ersten komplett computeranimierten Si-Fi Movies aus den 80zigern.

Was brauchst du dafür?

Mit einem Projektor allein ist es nicht getan. Du benötigst zur Erstellung deiner 3D-Animation zunächst eine detaillierte Beschreibung des Objekts, sowie 3D-CAD Daten oder genaue Zeichnungen des Objekts, das als Grundlage für die Animation verwendet werden kann.

Je nach Umfang und Anforderungen an die Animation, kann die Erstellung der Animation zwischen einigen Tagen oder einigen Wochen dauern. Das Verfahren ist recht umfangreich und wird mit einer speziellen Software bewerkstelligt. Nach dem die für die Holografie vorbereitete Darstellung der Animation auf den Holo-Projektor geladen wurde ist der Projektor einsatzbereit.

Die Kosten

Der Preis für die nackte Miete eines Projektors beträgt durchschnittlich 1300,- € für einen bestimmten Zeitraum (etwa 10 Tage). Eventuelle zusätzliche Anforde­rungen, wie Bühnengröße oder Abstand zum Projektor, wirken sich natürlich auch auf die Höhe des Preises aus.

Die Konstruktion eines Avatars, einer Phantasiegestalt oder
eines anderen Objektes ist aufwändig und zeitintensiv.
Das macht die Holographie so teuer

Doch die eigentlichen nicht unbeträchtlichen Kosten entstehen durch die Erstel­lung von 3D-Assets oder Animationen, die dann mit dem Projektor gezeigt werden können. Diese hängen stark von der Art und Menge der von dir gelieferten Daten sowie deinem gewollten Detailierungsgrad der Animationen ab. Wenn dir genügend Geld zur Verfügung steht, probier´s aus und lass´ dir vorab mal ein Angebot erstellen. Hier hab´ ich dir einige Anbieter zusammen­gestellt , die Holo-Projektoren vermieten und auch den Service rundherum leisten …

Marketing4D

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Stromverbrauch

Zu den kalkulatorischen Kosten gehört natürlich auch Stromverbrauch. Doch der erscheint im Verhältnis zum visuellen Erlebnis eher gering: Du kannst zwischen 0,3 kW für ein Messevitrinen großes Holo­gramm und 1,2 kW in der Std. für die Projektionsfläche eines Messestandes von etwa 3m x 8m rechnen. Doch bei einer hohen Leuchtdichte von etwa 1.400 candela/qm *** können da auf einer großen Bühne auch schon mal 7 – 8 kW pro Std. zusammenkommen.

Sind solche Businesslösungen für Konzerte und andere Show-Events geeignet?

ABBA  zelebrierten den Anfang: Im Mai 2022 schickten sie ihre Avatare auf die Bühne. Auch in sämtlichen anderen Bereichen der Popkultur tauchen immer mehr simulierte Menschen auf. In vielen Musikvideos funktionieren Hologramme oder andere 3D-Simulationen schon ziemlich gut und faszinieren.

Zum Beispiel in Robin Schulz´  Video (In Your Eyes) erinnert das Motorrad­rennen doch stark an das Rennen aus dem Kinofilm „Tron“ . Die Holo­gramm-Pionierin Hatsune Miku  (World is Mine) programmiert ihren Avatar auf der Bühne bis hin zur einer „dämonischen“ Person (Zitat Hologramm-Ablehner Prince ).

Screenshot Bühnenshow Hatsune Miku / © Crypton Future Media, Inc.

Screenshot Bühnenshow Hatsune Miku / © Crypton Future Media, Inc.

2024 kommt Elvis Presley als Hologramm zurück: Eine neuartige Hologramm-Show soll den toten „King“ lebensecht wieder auferstehen lassen. Mit KI und holografischer Projektion, wird im November diesen Jahres in London erstmalig ein Live-Event aufgeführt werden, dass sein Publikum in eine phantastische virtuelle Realität eintauchen läßt – so das Versprechen. Schon sind Shows auch in Las Vegas, Tokio und Berlin geplant.

Es sind Animationskünstler wie David Bennett , der zum Beispiel Naomi Campbell  einen digitalen Körper verpasst hat, die vorausgehen und neu denken. Oder Sam Rolfes , ein außergewöhnlicher Virtual Reality Puppen­spieler, der schräge Welten für Stars wie Lady Gaga  und die halbe Pop-Avantgarde entwirft.

Resümee

Im Ergebnis ist die Holografie eine Technologie, die es in sich hat und sehr gut für unterhaltsame Shows und Konzerte geeignet ist. Wer die Kosten nicht scheuen braucht, sollte es versuchen. Das Publikum taucht ein in einzigartige Bilder und Visionen – ich glaube, besser kann man seine Zuschauer kaum mitreißen.

Gerade so große Events wie Deejay*ne Festivals brauchen eine ganz besondere Lightshow – warum dann nicht auch virtuelle Geschichten, die die Fans in eine andere Realität eintauchen läßt? Doch so riesige Shows und Bühnen braucht es nicht. Kleinere Clubbühnen könnten auch mit Holgrammen bespielt werden; die Kosten für die Erstellung von einfachen dreidimensionalen Bühnenobjekten sind sowieso einmalig und entsprechend geringer. Und kleinere Holoprojektoren sind dann in der Miete auch preiswerter …

Zum Schluss noch ein interessantes Video, das die Entstehung eines Hologramms näher beleuchtet:

* Interferenz = Als Interferenz wird das Phänomen bezeichnet, dass sich zwei oder mehrere Wellen überlagern. Das bedeutet, dass sich ihre Amplituden addieren, wodurch sich die Wellen in bestimmten Bereichen verstärken oder abschwächen.

** Kohärent = zusammenhängend. Kohärente Wellen in der Physik sind zusammenhängende Wellen, die gleiche Eigenschaften aufweisen und deren Phasenverschiebung konstant ist.

*** Candela = Leuchtdichte oder Lichtstärke. Die Lichtstärke ist eine photometrische Größe, die auch die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges einbezieht. Der Wert der Einheit wurde so gewählt, dass eine Haushaltskerze eine Lichtstärke von etwa 1 cd hat.

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Andreas Cattarius
Andreas Cattarius hat an der Fachhochschule Kaiserslautern Innenarchitektur studiert. Im Jahr 1995 gründete er mit Freunden den Live-Club „Fillmore Kaiserslautern“ und in den darauffolgenden Jahren machte sich dieser Liveclub überregional einen Namen mit erfolgreichen Konzerten für die Alternativszene. Als DeeJay und Talentscout entwickelte er eine Nase für Musik-Trends der alternativen Szene und förderte die lokale Musik- und DeeJay-Szene. In dieser Zeit erwarb er erste Kenntnisse im Schreiben von Bandbeschreibungen der Künstler, die in seinem Club auftraten. Er lernte was erfolgreiches Eventmarketing bedeutet und machte sich einen Namen als überregionaler Veranstalter für innovative Bands. Als Redakteur für das Kaiserslauterer Stadtmagazin „Pavillon“, hier zuständig für die Rubrik „Szene“, entwickelte er seine journalistischen Fähigkeiten. 2002 ließ er sich zum „Internetapplikationsentwickler“ ausbilden und erlernte das „Handwerk“ des Webdesigns. Er entwickelte bereits 2003 im Team einen Online-Lieferservice für Pizzas in Worms. Seit 2018 gehört er fest zum „Kunstgriff-Event“ Team.
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